Venezuela: 80 Prozent von Lebensmittelknappheit bedroht

Für die große Mehrheit der Venezolaner und Venezolanerinnen ist die Versorgung mit Lebensmitteln laut einer aktuellen Untersuchung ungewiss. 80 Prozent der Haushalte drohe wegen ihrer finanziellen Notlage eine „Ernährungsunsicherheit“, hieß es in einer Studie dreier Universitäten in dem Krisenstaat. Jeder zweite Haushalt in Venezuela sei von Armut betroffen.

Nach Angaben der Wissenschaftler und Forscherinnen bedeutet das einen Anstieg von zehn Prozent binnen drei Jahren. Nur die Hälfte der venezolanischen Kinder und Jugendlichen gehe regelmäßig in die Schule, so die Zentraluniversität sowie die Hochschulen Simon Bolivar und Andres Bello. Gründe hierfür seien die prekäre Versorgung mit Wasser und Essen sowie fehlende Transportmittel und Stromausfälle. Der Studie zufolge müssen etwa ein Viertel der Haushalte ohne fließendes Wasser und regelmäßig mehrere Stunden pro Tag ohne Strom auskommen.

Vier Menschen getötet

Venezuela leidet seit Langem unter einer schweren Wirtschaftskrise, hinzu kommt ein politischer Machtkampf zwischen Staatschef Nicolas Maduro und dem selbst ernanntem Übergangspräsidenten Juan Guaido.

Am Samstag war eine Kraftprobe zwischen der Regierung und der Opposition um Hilfslieferungen aus dem Ausland eskaliert. An der Grenze zu Brasilien wurden vier Menschen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getötet. Auch an der Grenze zu Kolumbien gab es Gewalt, Hunderte Menschen wurden verletzt. Guaidos Plan, gegen Maduros Willen Hilfsgüter über die Grenzen zu bringen, scheiterte am Widerstand regierungstreuer Sicherheitskräfte.