Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) ist im vergangenen Jahr kräftig gewachsen. Rund 20.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer traten 2018 dem Gewerkschaftsbund bei. Zieht man verstorbene Mitglieder ab, ergibt sich ein Plus von 5.767 Mitgliedern, was 0,5 Prozent entspricht. Das ist der stärkste Zuwachs seit 1984, wie Präsident Wolfgang Katzian gestern bei einem Hintergrundgespräch bekannt gab.
Erfreulich sei, so der ÖGB, dass vor allem junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für das Plus sorgten. Auch die Frauen holen auf. Zwei Drittel des Zuwachses gehen auf weibliche Neumitglieder zurück. Insgesamt hatte die Gewerkschaft mit 31. Dezember 2018 1.211.465 Millionen.
Zuwachs bei ÖGB-Mitgliedern
Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) ist im vergangenen Jahr um 0,5 Prozent gewachsen.
Dass der kämpferische Auftritt des ÖGB mit Großdemo und Warnstreiks für die positiven Zahlen verantwortlich war, wollte Katzian gegenüber der APA nicht bestätigen: „Unser Ziel ist es nicht, Wirbel zu machen, um mehr Mitglieder zu bekommen.“ Mit 31. Dezember waren es 1.211.465 Millionen.
Stärkstes Plus bei GÖD
Größte Einzelgewerkschaft bleibt jene der Privatangestellten mit 280.633 Mitgliedern. Sie hatte mit plus 0,8 Prozent das zweitgrößte Wachstum nach der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD, plus 1,6). Die GÖD ist mit gut 251.000 Mitgliedern auch die zweitgrößte Teilorganisation des ÖGB. Profitiert hat sie vor allem von der größeren Anzahl an Polizeischülern.
Ebenfalls merkbar (um knapp 0,8 Prozent) zugelegt hat die größte Arbeitergewerkschaft um die Metaller pro-ge, die mit Jahresende mehr als 237.000 Mitglieder hatte. Zu den Gewinnern gehört schließlich noch die Gewerkschaft Bau/Holz.
Verluste hinnehmen mussten hingegen vida sowie wie die Gemeindebediensteten-Gewerkschaft younion und die Post-Gewerkschaft. Dass das Anlass für Fusionen der beiden Gewerkschaften sein könnte, dementierte Katzian auf Nachfrage. Strukturreformen werde man mit Sicherheit nicht auf Basis von Mitgliederzahlen vornehmen.