Milliardenstrafe: Urteil gegen Tabakkonzerne in Kanada bestätigt

Die kanadische Justiz hat ein historisches Urteil aus dem Jahr 2015 gegen drei internationale Tabakkonzerne bestätigt. Das Berufungsgericht in der kanadischen Provinz Quebec erklärte die gegen die Unternehmen Imperial Tobacco Canada, Rothmans Benson & Hedges und JTI-MacDonald verhängte Milliardenstrafe für rechtens.

Keine ausreichende Warnung

Die drei Zigarettenhersteller können das Urteil binnen eines Monats vor Kanadas oberstem Gerichtshof anfechten. Sie waren 2015 nach einem jahrelangen Rechtsstreit zu Rekordentschädigungszahlungen in Höhe von 15,5 Mrd. kanadischen Dollar (10,25 Mrd. Euro) an Raucherinnen und Raucher in Quebec verurteilt worden. Die Unternehmen wurden für schuldig befunden, ihre Kundinnen und Kunden nicht ausreichend vor den Gefahren des Rauches gewarnt zu haben.

Ein Sprecher von Imperial Tobacco Canada äußerte sich enttäuscht über das Urteil des Berufungsgerichts. Den Verbrauchern in Kanada seien die mit dem Rauchen verbundenen Risiken bewusst gewesen, sagte Eric Gagnon. „Wir sollten nicht verantwortlich gemacht werden.“

Die Anwälte der Klägerseite feierten die Entscheidung hingegen als „historisch“ und sprachen von einem „Sieg auf ganzer Linie“. Medienberichten zufolge könnten sich die Entschädigungszahlungen samt Zinsen letztlich auf mehr als 17 Mrd. kanadische Dollar belaufen.