Dammbruch in Brasilien: Konzernchef tritt zurück

Rund fünf Wochen nach dem verheerenden Dammbruch bei einem Bergwerk des Eisenerzproduzenten Vale in Brasilien sind der Konzernchef und weitere Führungskräfte zurückgetreten. Das Unternehmen sprach von einem Abschied bis auf Weiteres. Der Verwaltungsrat habe das Rücktrittsgesuch des Vorstandvorsitzenden Fabio Schvartsman sofort akzeptiert.

Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft dem Unternehmen empfohlen, ihn und andere hochrangige Mitarbeiter zu entlassen. Bei dem Dammbruch an einem Rückhaltebecken im Bundesstaat Minas Gerais wurden im Jänner vermutlich mehr als 300 Menschen getötet und große Mengen an giftigem Schlamm freigesetzt.

Zuletzt mehrten sich die Hinweise, dass der brasilianische Konzern von einem erhöhten Bruchrisiko wusste. Zudem sollen sich Inspektoren unter Druck gesetzt gefühlt haben, das Bauwerk als sicher einzustufen. Der deutsche TÜV Süd hatte den Damm im August 2018 geprüft und Maßnahmen zur Stabilisierung angeregt. Erst vor vier Jahren hatte der Bruch eines von Vale betriebenen Damms eine große Umweltkatastrophe in Brasilien verursacht.