Ein Tornado in den USA
APA/AFP/Courtesy of Justin Merritt, Instagram
Alabama

Mehr als 20 Tote durch Tornados in den USA

Eine Serie von Wirbelstürmen hat im Südosten der USA mindestens 23 Menschen das Leben gekostet. Vor allem der US-Bundesstaat Alabama wurde von den Tornados schwer getroffen. Die Zahl der Todesopfer könnte steigen, einige Menschen werden noch vermisst.

„Leider wirkt es so, als wenn diese Zahl noch weiter steigen wird“, so der Sheriff von Lee County in Alabama, Jay Jones, am späten Sonntagabend (Ortszeit) gegenüber dem örtlichen Fernsehsender WSFA 12. Unter den Todesopfern sind auch Kinder, hinzu kommen mehrere Schwerverletzte und Vermisste.

Neben Alabama wurden auch Gebiete im benachbarten Georgia von den Tornados getroffen, die laut Nationalem Wetterdienst auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 218 Kilometern pro Stunde kamen. Die Rede war von rund einem Dutzend Wirbelstürmen in beiden Staaten. Besonders hart traf es die Gemeinde Beauregard, aus der starke Schäden gemeldet wurden.

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Durch einen Tornado schwer beschädigtes Restaurant
AP/Opelika-Auburn News/Sara Palczewski
Zahlreiche Häuser und Geschäftslokale wurden durch die Wirbelstürme schwer beschädigt
Umgestürzter Mast auf einem Highway
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Auch Masten fielen durch die hohe Windlast um, Straßen wurden blockiert
Durch einen Tornado schwer beschädigtes Haus
Reuters/Social Media/Scott Fillmer
Viele Menschen verloren durch das Unwetter ihr Zuhause
Durch einen umgestürzten Baum bedecktes Auto
AP/Opelika-Auburn News/Kara Coleman Fields
Das Ausmaß der Schäden ist noch lange nicht klar

Warnungen reichten offenbar nicht aus

Die Behörden hatten zwar eine Warnung vor gefährlichen Tornados erlassen und die Bewohnerinnen und Bewohner der Gegend zu äußerster Vorsicht angehalten. Doch die Warnungen gingen teils ins Leere. Auch US-Präsident Donald Trump meldete sich über Twitter zu Wort und rief dazu auf, sich für weitere Wirbelstürme zu wappnen.

Laut dem Wetterdienst hatte der erste Tornado, der Lee County traf, einen Durchmesser von fast einem Kilometer. Aufnahmen vom Ort des Geschehens zeigten zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume und mit Trümmern übersäte Straßen. Nahe der Stadt Smiths Station stürzte ein Mobilfunkmast auf eine vierspurige Schnellstraße. In Tausenden Haushalten fiel der Strom aus. Allein im benachbarten Georgia hatten 21.000 Menschen keinen Strom, so eine Sprecherin des Stromanbieters Georgia Power.

Wirbelstürme verwüsten Südosten der USA

Mehr als 20 Menschen starben durch heftige Wirbelstürme in Alabama und Georgia. (Videoquelle: APTN/Greg Martin; CNN)

Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Ihre Bergungsarbeiten und die Suche nach Opfern wurden jedoch durch die einbrechende Dunkelheit erschwert. Eingesetzt wurden laut Sheriff Jones auch Drohnen mit Wärmebildkameras. „Die Herausforderung ist das schiere Volumen der Trümmer, wo sich die Häuser befanden“, so Jones gegenüber CNN. Er habe noch nie mehr Schäden gesehen, sagte Jones.

„Tag der Zerstörung“ für Gemeinde in Alabama

Der Rechtsmediziner von Lee County, Bill Harris, sagte WSFA 12, dass die Einsatzkräfte zu einigen der betroffenen Ortschaften wegen der chaotischen Lage noch gar nicht durchdringen konnten. Einige Verletzte seien von Lastwagenfahrern aus der Gefahrenzone gebracht worden. „Das ist ein Tag der Zerstörung für Lee County“, sagte Harris. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir zu meinen Lebzeiten schon einmal eine solche Lage mit Massen an Opfern gehabt hätten.“

Das East Alabama Medical Center in Lee County schrieb in einer Aussendung, dass mehr als 40 Menschen wegen des Tornados behandelt werden. Man rechne mit weiteren Patientinnen und Patienten, einige Betroffene mussten in andere Krankenhäuser verlegt werden.

Die Gouverneurin von Alabama, Kay Ivey, warnte die Bevölkerung, dass weiterhin mit extremem Wetter zu rechnen ist. Der Notstand, der bereits am 23. Februar ausgerufen wurde, werde verlängert. „Unsere Gedanken sind bei denen, die ihr Leben in den Stürmen verloren haben, die heute Lee County getroffen haben“, schrieb Ivey auf Twitter. „Ich bete für ihre Familien und alle, deren Häuser oder Geschäfte betroffen waren.“