Zivilklage gegen australischen Kardinal Pell eingereicht

In Australien ist eine neue Zivilklage gegen den wegen Kindesmissbrauchs verurteilten Kurienkardinal George Pell eingereicht worden. Das bestätigten Gerichtsvertreter heute in Melbourne. Hintergrund sind Vorwürfe, der einstige Papst-Vertraute habe in den 1970er Jahren in seinem Heimatort Ballarat in einem Schwimmbad Kinder unsittlich berührt.

Australische Medien hatten bereits in den vergangenen Tagen berichtet, ein mutmaßliches Missbrauchsopfer plane eine Zivilklage. Wegen der Vorwürfe hatte es zwar ein Verfahren gegeben, dieses wurde aber Ende Februar eingestellt. Die nun eingereichte Zivilklage richtet sich gegen Pell, Behörden im australischen Bundesstaat Victoria und die Betreiber des katholischen Kinderheims, in dem der Kläger zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Missbrauchs lebte.

Theologe sieht „neue Dreyfus-Affäre“

Die Verurteilung von Pell auf Basis der Aussage eines einzigen Opfers hat nicht nur in Australien zu kontroversen Diskussionen geführt. Der bekannte US-Theologe und Publizist George Weigel schrieb in der Wochenzeitung „Denver Catholic“, die Verurteilung Pells sei die „Dreyfus-Affäre dieser Generation“. Er nahm damit Bezug auf den vorurteilsgeleiteten Prozess gegen den jüdischen französischen General in den 1890er Jahren.

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