Skifahrer auf der Piste
ORF.at/Christian Öser
Tourismus

Ostern zu spät fürs Saisonfinale

Die gute Schneelage wäre eigentlich in der heurigen Spätsaison Anlass zur Freude der Touristiker. Nach dem Schneechaos Anfang des Jahres waren die Bedingungen gerade in den Energieferien perfekt. Doch der späte Ostertermin macht vielen Skigebieten einen Strich durch die Rechnung: Für etliche Gebiete zahlt es sich schlicht nicht aus, die Durststrecke durchzutauchen.

Der Ostersonntag fällt heuer auf den 21. April – drei Wochen später als im vorigen Jahr. Viele Betriebe können es sich nicht leisten, die Zeit bis dahin zu überbrücken. „Vor allem die kleinen sind davon betroffen“, so Petra Nocker-Schwarzenbacher, die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer (WKÖ) zu ORF.at. Die großen Betriebe, etwa in Salzburgs Ski Amade, hielten offen, das Angebot für Gäste reiche daher aus.

Doch für Skigebiete wie Werfenweng und Fieberbunn zahle sich der Betrieb nicht aus. Diese hätten zwar „gar nicht so wenige Betten“, so Nocker-Schwarzenbacher. Dennoch überwiegen die Nachteile. „Es gibt zehn bis 14 Tage lang so gut wie kein Geschäft. Bei Lohnkosten, die 40 Prozent am Gesamtumsatz ausmachen, und dann fehlt das halbe Monat, das ist betriebswirtschaftlich untragbar.“

Offen halten für die Stammgäste

Nur mit Tagesgästen lassen sich die Seilbahn-, Lift- und Pistensysteme nicht wirtschaftlich betreiben – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Manche Skigebiete behelfen sich mit der Öffnung eines Teils der Lifte, um das wirtschaftliche Risiko abzufedern. Andere haben sich gleich von Anfang an darauf eingestellt, „Ostern heuer nicht mitzunehmen“, wie Stefanie Unterweger vom Kärntner Skigebiet Goldeck, das jedes Jahr etwa Ende März, Anfang April zusperrt, sagte. Im vorigen Jahr war das Ostergeschäft wegen des frühen Termins noch dabei, im nächsten Jahr wird je nach Umständen entschieden.

Ostertermin

Auf dem Konzil von Nicäa (325 n. Chr.) wurde festgelegt, dass Ostern auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, also nach dem 21. März, fällt. Fällt dieser Vollmond auf einen Sonntag, wird Ostern am darauf folgenden Sonntag gefeiert.

Andere halten extra für die Stammgäste offen, etwa auf der Turracherhöhe. „Der Schnee hält, und wir gehen davon aus, dass auch noch etwas Schnee kommen wird. Wie viele Lifte über Ostern tatsächlich in Betrieb sind werden, können wir jetzt natürlich noch nicht sagen. Wir haben aber Stammgäste, die zu Ostern auf die Turrach zum Skifahren kommen, und für die halten wir offen, auch wenn Ostern diesmal so spät ist“, so Elke Basler von der Turracherhöhe zum Kärntner ORF. Auf dem Katschberg hingegen ist am 7. April Schluss, so Seppi Bogensperger von den Bergbahnen. Schnee sei noch genügend da, aber der Grund für die frühe Schließung sei eben das späte Ostern – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Saisonarbeiter schon auf dem Sprung

Insgesamt dürfte der Umsatz in der laufenden Wintersaison gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent schrumpfen, schätzte Nocker-Schwarzenbacher von der WKÖ. Denn auch der schwere Schneefall im Jänner drückt auf das Ergebnis. Hotels und Lokale blieben zu Jahresbeginn oft leer. Das konnte man mit einer sonst guten Saison nur teilweise wieder aufholen. Allein bei den Nächtigungen werden die Hotels laut der Branchenvertreterin mit „plus/minus null im Vergleich zum Vorjahr bilanzieren“.

Der Ostertermin ist „definitiv eine Herausforderung“, wie auch Angela Haslinger, Geschäftsführerin der Hochkönig Bergbahnen zu ORF.at sagte. Das Skigebiet in Salzburg hat heuer bis 22. April offen, man wolle den Vermietern der Unterkünfte die Möglichkeit geben, offen zu halten. „Wir sind sehr tagesgastlastig und hoffen auch auf die Gäste aus dem Salzburger Raum“, so Haslinger. Vor zwei Jahren habe es noch Diskussionen gegeben, damals habe man sich dafür entschieden, die Lifte teilweise in Betrieb zu halten. Heuer „wollen wir herausholen, was noch möglich ist“, die Lifte fahren weiter. Zur schwer einschätzbaren Gästezahl komme aber ein weiteres Problem, so Haslinger: Viele Saisonarbeiter seien zu diesem Termin schon wieder auf dem Sprung in die Sommerarbeit.