Voestalpine fürchtet Rückschlag für Autokonzerne

Der Chef des Stahlkonzerns voestalpine, Wolfgang Eder, zeichnet angesichts der drohenden US-Zölle auf Autoimporte aus der EU ein düsteres Bild für die Automobilindustrie. „Strafzölle von – im schlimmsten Fall – 25 Prozent wären de facto nicht verkraftbar“, sagte Eder bereits gestern Abend vor Journalisten. Aber auch zehn Prozent Zoll wären ein schwerer Rückschlag für die Branche, fügte er an.

Warnung vor langsamerem Wachstum der Autosparte

Der Manager sieht die Automobilbranche ab dem Herbst vor großen Herausforderungen stehen. „Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einer Verlangsamung der Autokonjunktur kommt“, sagte Eder. Für die voestalpine zählt die Automobilbranche zu den wichtigsten Kunde. Das Unternehmen beliefert die deutschen Autohersteller unter anderem mit Blechen und Karosserieteilen.

Für die voestalpine selbst sieht Eder grundsätzlich wieder bessere Zeiten kommen. „Ich gehe davon aus, dass die Probleme mit Geschäftsjahresende weitgehend abgehakt sind“, sagte er. Der Konzern hatte seine Anleger zuletzt mit zwei Gewinnwarnungen innerhalb weniger Monate verschreckt.

Die Gründe dafür waren vielfältig. Zuletzt drückten vor allem höhere Anlaufkosten beim Ausbau eines US-Werks für Autokomponenten sowie Rückstellungen für eine mögliche Kartellstrafe auf die Gewinne. Die voestalpine steht, wie auch ThyssenKrupp, im Verdacht, illegale Preisabsprachen in Zusammenhang mit der Produktion von Grobblech gemacht zu haben.