Venezuela: Maduro will Stromausfälle untersuchen lassen

Venezuelas Staatschef Nicolas Maduro hat den Einsatz einer internationalen Untersuchungskommission zu den tagelangen Stromausfällen in dem Land angekündigt. Neben den Vereinten Nationen habe er dafür Russland, China, den Iran und Kuba um Unterstützung gebeten, sagte Maduro gestern am späten Abend (Ortszeit) im Staatsfernsehen.

„Diese Länder haben große Erfahrung in der Abwehr von Cyberangriffen“, erklärte er. Die Kommission soll von Vizepräsidentin Delcy Rodriguez geleitet werden. Auch die Generalstaatsanwaltschaft werde beteiligt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, bot die chinesische Regierung Venezuela Hilfe bei der Wiederherstellung der Stromversorgung an.

Opposition sieht Ursache in Missmanagement

Für die Stromausfälle, die am Donnerstag begonnen hatten, machte der sozialistische Staatschef erneut einen Hackerangriff der USA sowie die Opposition verantwortlich. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor Ermittlungen gegen den Präsidenten des von Maduro entmachteten Parlaments, Juan Guaido, eingeleitet. Die Opposition sieht die Ursache des Blackouts hingegen in Missmanagement und mangelnder Wartung der Anlagen in dem kriselnden Ölstaat.

Aus Protest gegen die Stromausfälle waren gestern in Venezuela Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Maduro erklärte dagegen in seiner Ansprache den „Sieg in der Strom-Schlacht“. „Nun gilt es, diesen Sieg in dem elektrischen Krieg zu konsolidieren, um das Stromnetz in ein sicheres, robustes, beständiges und unverwundbares System zu verwandeln“, sagte er.