Streit über KV bei Billigairline Level

Verhandlungen über einen Kollektivvertrag bei der Billigfluglinie Level spießen sich. Die Gespräche sind unterbrochen, Betriebsversammlungen sollen „in den nächsten Wochen“ kommen, heißt es bei der Gewerkschaft vida, die einen entsprechenden Bericht der „Presse“ bestätigte, heute auf APA-Anfrage. Level gehört zur britischen-spanischen IAG-Gruppe (British Airways, Iberia, Vueling).

Level bietet für die 200 Angestellten der Anisec Luftfahrt GmbH nur rund 1.200 Euro brutto als Grundgehalt, das erst durch Flugzulagen und Boni aufgestockt werden soll. Die Gewerkschaft möchte analog zum Kollektivvertrag bei der Lufthansa-Tochter Eurowings für Flugbegleiter ein Einstiegsgehalt von 1.700 Euro brutto monatlich. Außerdem sind Arbeitszeiten und freie Tage umstritten.

Auch easyJet und Wizzair noch ohne KV

Aus Sicht der Gewerkschaft habe die Geschäftsführung von Level die Gespräche unterbrochen, hieß es auf APA-Anfrage. Der „Presse“ sagte allerdings Philip Gastinger, Tarifexperte im Fachbereich Luftfahrt der Gewerkschaft Vida: „Wir haben die Gespräche abgebrochen.“

Von der Level-Geschäftsführung wiederum hieß es auf „Presse“-Anfrage, man befinde sich in laufenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften, das Ziel sei, „bald zu einem Abschluss zu kommen“.

Während AUA, Eurowings und Laudamotion inzwischen Kollektivverträge haben, fehlen diese bei easyJet und Wizzair. Die Gewerkschaft fordert schon seit Langem einen Branchenkollektivvertrag, die Wirtschaftskammer spricht sich dagegen aus und fürchtet sonst das Ausbleiben der Billigairlines.

Easyjet: Keine Basis in Österreich

Vonseiten von Easyjet hieß es gegenüber ORF.at, dass „Arbeitnehmer auf Basis lokaler Arbeitsverträge der Länder“ angestellt sein sollten, in denen sie stationiert sind. In den acht Ländern in denen das der Fall sei beschäftige man die Mitarbeiter „entsprechend den nationalen Vorschriften und unter Anerkennung der Gewerkschaften“. In Österreich unterhalte man aber keine derzeit keine Basis und habe auch keine Mitarbeiter in Österreich stationiert.