Babys im dänischen Parlament „nicht willkommen“

Auch wenn es einige prominente Vorbilder wie etwa Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern gibt, sind Politik und Babys offenbar nicht überall in Einklang zu bringen.

Die dänische Abgeordnete Mette Abildgaard von der Konservativen Partei wurde von der Parlamentssprecherin und ehemaligen Chefin der rechtspopulistischen dänischen Volkspartei, Pia Kjaersgaard, des Parlaments verwiesen, als sie zu einer Sitzung ihre fünf Monate alte Tochter mitbrachte.

Baby „hat gestört“

Das Baby sei „nicht willkommen“, sei ihr von Kjaersgaard mitgeteilt worden, sagte Abildgaard laut einem Bericht der BBC. In einer von einem Assistenten überbrachten Botschaft ersuchte Kjaersgaard die Abgeordnete, ihr Baby aus dem Saal zu bringen.

„Abgeordnete sollten im Plenarsaal sein, nicht Babys oder Kinder“, gab die Parlamentssprecherin später an. Ihr Sprecher meinte danach gegenüber Medien, dass Kjaersgaard nur den Regeln des Parlaments gefolgt sei und sie gefühlt habe, dass das Baby „stört“.

Über ein Facebook-Posting brachte Abildgaard ihre Sichtweise vor. Sie habe mit ihrer Assistenz vereinbart, sobald das Babys nur das „geringste Geräusch“ mache, würde sie ihre Tochter nicht mitnehmen. Das Kind sei aber guter Laune gewesen und daher dabei gewesen. Sie habe sich für die Rückkehr an den Arbeitsplatz entschieden, um der „Demokratie zu dienen“. In Dänemark dürfen Frauen 18 Wochen in Karenz gehen. Wenn sich Vater und Mutter diese Zeit aufteilen, erstreckt sich die Karenzzeit auf bis zu 32 Wochen.