Hunderte bei Trauerfeier für Bruno Ganz

Angehörige, Bekannte und Bewunderer haben gestern im Zürcher Fraumünster von dem Schweizer Schauspieler Bruno Ganz Abschied genommen. Wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA berichtete, würdigte der deutsche Regisseur Wim Wenders, der mehrere Filme mit Ganz gedreht hatte, den Mitte Februar verstorbenen Darsteller während der Trauerfeier in der Kirche als „eine Art Menschenwissenschaftler“ und „Seelenkenner“. Er sei begeisterungsfähig gewesen und ein Meister darin, den Funken überspringen zu lassen.

Bild von Bruno Ganz in der Frauenmünster-Kirche in Zürich
APA/Walter Bieri

Unter den mehreren hundert Menschen, die ihrem Freund und Weggefährten die letzte Ehre erwiesen, waren laut SDA viele große Namen aus dem Kunst- und Literaturbetrieb. Aus Deutschland kamen demnach unter anderen die Schauspielerin Iris Berben und der Schauspieler Joachim Krol.

Ganz starb am 16. Februar im Alter von 77 Jahren in Zürich an einem Krebsleiden. In Deutschland hatte er mit Theaterregisseuren wie Peter Zadek und Peter Stein zusammengearbeitet. Ab Mitte der 1970er Jahre widmete er sich neben der Bühnenarbeit auch dem Film.

Iffland-Ring wird weitergegeben

Er erhielt zahlreiche Ehrungen. 1991 erhielt er den Hans-Reinhart-Ring der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur. Seit 1996 war er Träger des Iffland-Rings, der dem „jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters auf Lebenszeit verliehen“ wird.

Nach der Beisetzung soll bald das von Ganz in Wien hinterlegte Kuvert mit dem Namen des neuen Preisträgers geöffnet werden. Die „Süddeutsche Zeitung“ brachte als mögliche Nachfolger die Schauspieler Jens Harzer, Martin Wuttke, Nicholas Ofczarek, Ulrich Matthes, Klaus Maria Brandauer, Lars Eidinger, Joachim Meyerhoff und Ulrich Tukur ins Spiel.