Conte verteidigt Handelsabkommen mit China

Nachdem der chinesische Staatschef Xi Jinping gestern Abend seinen dreitägigen Italien-Aufenthalt begonnen hat, verteidigt der italienische Premier Giuseppe Conte Italiens Pläne, eine Absichtserklärung mit China in Sachen der umstrittenen Initiative „Neue Seidenstraße“ zu unterzeichnen, vor Kritik aus Europa.

„Auf wirtschaftlicher Ebene sind wir daran interessiert, die großen Chancen des riesigen chinesischen Marktes zu nutzen, ebenso wie bilaterale Investitionen. Dabei müssen wir in der Lage sein, eine Zusammenarbeit mit Peking auf der Basis der Gleichberechtigung aufzubauen – ohne auch nur einen Schritt von unseren eigenen Werten und Prinzipien abzuweichen“, so Conte in einem Beitrag, der heute von der deutschen Tageszeitung „Die Welt“ veröffentlicht wurde.

Xi wird am Vormittag in Rom vom italienischen Präsidenten Sergio Mattarella empfangen. Am Abend ist ein Staatsdiner im Quirinalspalast geplant. Im Anschluss gibt es ein Konzert, bei dem auch der Startenor Andrea Bocelli auftreten soll. Morgen wollen italienische Regierungsvertreter eine Absichtserklärung unterschreiben, mit der sie Pekings umstrittene Initiative einer „Neuen Seidenstraße“ formell Unterstützung zusagen.

China will im Rahmen des geostrategischen Vorhabens Milliarden in Häfen, Straßen, Bahnstrecken, Telekomnetze und Flughäfen investieren. So sollen neue Wirtschafts- und Handelskorridore nach Europa, Afrika, nach Lateinamerika und auch innerhalb Asiens entstehen. Große EU-Partner und die USA haben schwerwiegende Bedenken. Sie kritisieren unter anderem mangelnde Transparenz und unfaire Wettbewerbsbedingungen.