Streit unter YouTubern führte zu Massenschlägerei in Berlin

Erst haben sie sich nur gestritten, dann haben die überwiegend jungen Männer aufeinander eingeschlagen und -getreten: Der Aufruf von zwei rivalisierenden YouTubern im Internet löste gestern Abend eine Massenschlägerei auf dem Berliner Alexanderplatz aus. 400 Jugendliche und junge Männer versammelten sich am Nachmittag dort.

Nach Angaben der Polizei gerieten etwa 50 von ihnen in Streit und gingen mit Faustschlägen, Fußtritten und Pfefferspray aufeinander los. Auf Videos im Internet ist zu sehen, wie Gruppen aggressiver Männer einander schlugen. Die Polizei rückte mit einem großen Aufgebot an und versuchte, die Jugendlichen zu trennen.

MassenschlŠgerei auf Berliner Alexanderplatz
APA/dpa/Monika Wendel

„Dabei setzten die Beamten auch Reizgas ein“, sagte ein Sprecher. Ein Mann versuchte, einen Polizisten in die Menge zu ziehen. Die Polizei forderte die Menge mit Lautsprecherdurchsagen auf, den Alexanderplatz zu verlassen. Etwas später zerstreute sich die Menge. „Etwa 20 von ihnen rannten in den U-Bahnhof und sprangen ins Gleisbett, wo sie sich mit Schottersteinen bewarfen“, sagte der Polizeisprecher. Hier nahm die Polizei sieben Beteiligte vorübergehend fest.

Neun Festnahmen

Gegen 21.30 Uhr hatte sich die Lage beruhigt. Die Polizei leitete 13 Ermittlungsverfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs ein. Insgesamt wurden neun Beteiligte festgenommen. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Etwa 100 Polizisten waren im Einsatz.

Der Grund für die Schlägerei lag wohl in einem schon länger andauernden Streit von zwei jungen Männern mit Videokanälen auf dem Internetportal YouTube: dem Rapper Thatsbekir aus Stuttgart (rund 260.000 Follower) und Bahar Al Amood aus Berlin (13.000 Follower).

Im Internet sind Videos zu finden, in denen besonders Bahar Al Amood seinen erfolgreichen Kontrahenten beleidigt. Beide hatten wohl ihre Anhänger per Video zum Alexanderplatz eingeladen.