Erneut Massenproteste gegen Algeriens Staatschef

Auch nach dem Verzicht des algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika auf eine fünfte Amtszeit reißen die Proteste in dem nordafrikanischen Land nicht ab. Heute, am Tag des Gebets in den Moscheen, gab es in den Straßen von Algier erneut eine Massenkundgebung, wie AFP-Reporter berichteten.

Demonstrationen in Algier
AP/Anis Belghoul

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete von Zehntausenden Demonstrierenden, die Bouteflikas sofortigen Rücktritt forderten. Frauen, Männer und Kinder strömten trotz Regens auf die Straßen und marschierten in Richtung des alten Postgebäudes der algerischen Hauptstadt. Viele hatten die Nationalfahne um die Schultern geschlungen oder hielten sie in der Hand. Auch die Balkone von Wohnhäusern waren mit der Flagge geschmückt.

Besonders erbost waren die Menschen über die Entscheidung des 82-jährigen Staatschefs, die für den 18. April geplante Präsidentschaftswahl auf unbestimmte Zeit zu verschieben und nach dem Ende seines vierten Mandats am 28. April fürs Erste im Amt zu bleiben. Sie sehen darin ein Manöver Bouteflikas, um sich und seinem Umfeld möglichst lange die Macht zu sichern.