Klimakrise: Macron hält EU-Kurs für unzureichend

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wirft den EU-Partnern mangelndes Engagement im Kampf gegen die Klimakrise vor. Die gestern beim EU-Gipfel verabschiedete Erklärung zum Thema sei „äußerst unzulänglich“ und lediglich der am „wenigsten schlimmste“ Kompromiss, sagte Macron bei der Abschlusspressekonferenz in Brüssel.

Man stehe weder klar zu den bei der Pariser Klimakonferenz im Jahr 2015 gegebenen Zusagen noch reagiere man auf die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse und die „legitime Ungeduld“ der Jugend, die sich jede Woche bei den Klimaprotesten in den Hauptstädten zeige. Die EU müsse bei dem Thema aufwachen, forderte Macron.

In der Gipfelerklärung hatten sich die EU-Staaten lediglich noch einmal zum Pariser Abkommen bekannt und betont, dass es wichtig sei, dass die EU spätestens 2020 eine ehrgeizige langfristige Strategie vorlegt. Dabei sollten „spezifische Interessen der Mitgliedsstaaten und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie berücksichtigt werden“, heißt es in den Gipfelschlussfolgerungen. Macron hält das angesichts der fortschreitenden Erderwärmung für zu wenig. Das Thema soll nun erneut beim Juni-Gipfel diskutiert werden.