Tote bei Taliban-Angriffen in Afghanistan

Bei Gefechten und Zusammenstößen in der südafghanischen Provinz Helmand sind in den vergangenen 48 Stunden Dutzende Sicherheitskräfte getötet worden. Die genaue Zahl ist allerdings unklar.

Laut Chef des Provinzrates, Karim Atal, kamen im Bezirk Sangin zwischen 20 und 30 Sicherheitskräfte ums Leben. Der Provinzrat Abdul Majid Akhundzadeh sprach von 40 bis 52 getöteten Soldaten und Polizisten. Manche lokale Medien berichteten gar von 65 Getöteten.

Afghanische Spezialkräfte haben in den vergangenen Wochen in verschiedenen Teilen der Provinz Helmand Taliban-Einrichtungen angegriffen, Waffendepots zerstört und Feldkommandeure gefangen genommen. Das sagte ein Mitglied des Provinzrats, Mirsa Hussain Alizadeh. Die Taliban-Angriffe in Sangin seien eine Reaktion auf die Vorstöße der Sicherheitskräfte in dem Gebiet, hieß es. Die Kämpfe in Sangin dauerten an. Auch im Bezirk Marjah gebe es Gefechte.

Ungeachtet laufender Gespräche mit den USA zur politischen Beilegung des langjährigen Konflikts in Afghanistan greifen die Taliban weiter täglich Kontrollposten und Stützpunkte der afghanischen Sicherheitskräfte an. Aus Militärkreisen heißt es, dass täglich rund 35 Polizisten und Soldaten bei den Kämpfen umkommen. Afghanistan-Beobachter erwarten eine Zunahme der Gefechte und Opferzahlen in den nächsten Monaten, da beide Seiten versuchten, durch militärische Gewinne mehr Druckmittel in den Verhandlungen zu haben.