Venezuela verlängerte wegen Stromausfalls Arbeitsstopp

Nach einer neuerlichen Panne bei der Stromversorgung hat Venezuelas Regierung gestern einen weiteren arbeits- und schulfreien Tag in dem Krisenland angekündigt. Staatschef Nicolas Maduro habe verfügt, dass Schulen und Arbeitsstätten bis heute Nachmittag geschlossen bleiben, erklärte Vizepräsident Delcy Rodriguez im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Grund sei das Ausmaß des Schadens am wichtigen Wasserkraftwerk Guri im Süden des Landes. Maduro machte „Terroristen“ für den landesweiten Stromausfall verantwortlich. Auf Twitter erklärte der Staatschef, ein absichtlich gelegtes, großflächiges Feuer habe die Infrastruktur des Wasserkraftwerks getroffen. Die „verschlagenen terroristischen Anschläge“ hätten die Destabilisierung des Landes zum Ziel. Der Guri-Stausee im Süden des Landes versorgt etwa vier Fünftel der 30 Millionen Venezolaner und Venezolanerinnen mit Strom.

Stromausfall legte Venezuela lahm

Vor zweieinhalb Wochen hatte der folgenschwerste Stromausfall in der Geschichte Venezuelas das südamerikanische Land fast eine Woche lang lahmgelegt. Maduro gab dafür Cyberattacken der USA sowie der Opposition um den Parlamentsvorsitzenden Juan Guaida die Schuld. Maduros Gegner machen dagegen mangelnde Investitionen in den Unterhalt der Infrastruktur, Missmanagement sowie Korruption verantwortlich.

Guaido hatte sich im Jänner zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt und den seit 2013 regierenden Maduro offen herausgefordert. Er wird in seinem Versuch, Maduro zu entmachten, von den USA sowie rund 50 weiteren Staaten, darunter Deutschland, unterstützt. Maduros wichtigste Stütze im venezolanischen Machtkampf ist hingegen Russland.