Terence Hill ist 80

Mit Westernparodien wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ an der Seite seines Freundes und italienischen Landsmanns Bud Spencer wurde Terence Hill weltberühmt. Heute ist Mario Girotti, wie Hill mit bürgerlichem Namen heißt, 80 Jahre alt. Sein Markenzeichen: die strahlend blauen Augen.

Geboren wurde er in Venedig, lebte in der Kindheit aber mehrere Jahre in der Nähe von Dresden, weil sein Vater dort als Chemiker arbeitete. 1947 kehrte die Familie nach Italien zurück.

Erste Rolle mit zwölf Jahren

Schon als Zwölfjähriger hatte er die erste kleine Rolle im Abenteuerfilm „Vacance col gangsters“ („Ferien mit den Gangstern“). Danach spielte er in einer Reihe zum Teil recht populärer italienischer Filme mit. 1963 gab er in Luchino Viscontis Filmklassiker „Der Leopard“ an der Seite Burt Lancasters und Claudia Cardinales den Grafen Cavriaghi. In Deutschland spielte er in einigen Karl-May-Filmen mit.

Schauspieler Terence Hill
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Western und ein Künstlername

Die wohl wichtigste Weichenstellung seiner Laufbahn erfolgte 1967. Da spielte er erstmals in einem Italo-Western: „Gott vergibt, wir beide nie“ unter der Regie von Giuseppe Colizzi. Weil nach Ansicht der Produzenten ein italienischer Name für einen Western gar nicht ging, brauchte er ein anglophones Pseudonym. Er bekam eine Liste mit 20 Vorschlägen – und wählte Terence Hill. Sein Filmpartner Carlo Pedersoli wurde Bud Spencer. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die bis zum Tod Spencers 2016 währte.

„Gott vergibt“ war noch eine brutaler Western mit Blut und Folterszenen. Der Schwenk zur Westernparodie voller Situationskomik und cooler Sprüche, wo die Bösewichte nur noch mit Kinnhaken, Watschen und Bratpfannenhieben niedergestreckt werden, kam unter Regisseur Enzo Barboni: „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ (1970) – nach eigenen Worten Hills Lieblingsfilm –, „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971) und „Verflucht, verdammt und Halleluja“ (1972).

Erfolge in Priesterrollen

Vom Wilden Westen ging es 1972 mit der Fliegerkomödie „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ – wieder unter der Regie Colizzis – in den Urwald Kolumbiens. Unter Meisterregisseur Sergio Leone spielte Hill an der Seite Henry Fondas in „Mein Name ist Nobody“, einem ebenso witzigen wie tiefgründigen Abgesang auf das Western-Genre, kongenial vertont von Ennio Morricone.

Die italienischen Schauspieler Terence Hill (l) und Bud Spencer (r) in „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971)
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Erstmals als Regisseur versuchte sich Hill 1984 in „Keiner haut wie Don Camillo“, einer Neuverfilmung des Klassikers „Don Camillo und Peppone“, in der er auch den streitbaren Priester spielte. Sehr erfolgreich in Italien war Hill in der seit Jahren laufenden RAI-TV-Serie „Don Matteo“, in der er als eine Art italienischer Pater Brown Kriminalfälle löste. Als sein Adoptivsohn 1990 bei einem Autounfall starb, zog er sich zehn Jahre aus dem Filmgeschäft zurück.

Im vergangenen Jahr war Hill erstmals seit 20 Jahren wieder im Kino zu sehen, in „Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück“. Anspielungsreich schon im Titel, finden sich in dem tragikomischen Alterswerk viele Bezüge zu früheren Filmen. Es ist zugleich eine Hommage an Bud Spencer.