Polnische Priester verbrennen Harry-Potter-Bücher

Katholische Priester haben am Wochenende im Norden Polens zahlreiche Bücher verbrannt, die sie als gotteslästerlich ansehen. Darunter waren auch die Kultbücher über den heranwachsenden Zauberer Harry Potter. Eine evangelische Gruppe namens Fundacja SMS Z Nieba veröffentlichte Bilder der Bücherverbrennung auf ihrer Facebook-Seite. Die Harry-Potter-Reihe, die 1997 startete, zog in religiösen und konservativen Kreisen über die Jahre Kritik auf sich.

Auf den Bildern ist zu sehen, wie drei Geistliche einen Korb voller Bücher und anderer Gegenstände – darunter eine kleine Elefantenstatue und eine afrikanische Maske – zu einem Feuer tragen. „Wir gehorchen dem Wort Gottes“, erklärten die Priester in einem Facebook-Post. Auch aus dem alten Testament wird zitiert.

Facebook-Eintrag löst Kontroverse aus

Die Fotos zeigen überdies, wie die Priester Gebete an dem Feuer sprechen. Das polnische Bischofsamt und der örtliche Bischof bestätigten gestern der Nachrichtenagentur AFP den Vorfall, kommentierten ihn aber nicht. Ein Gemeindemitglied der Kirche in Danzig sagte dem Sender TVN24, die Aktion habe nach der Sonntagsmesse stattgefunden. Gemeindemitglieder seien zuvor aufgefordert worden, Gegenstände mitzubringen, die eine „negative Energie“ hätten oder mit Aberglauben verknüpft seien.

Der Facebook-Eintrag löste eine Kontroverse aus. Ein Nutzer bezeichnete die Aktion als „krankes Ritual“: „Ich würde gern glauben, das ist ein Scherz… Ernsthaft?“, schrieb er. Es gab aber auch andere Reaktionen. „Werde alles los, was Gott nicht gefällt, und schau, wie dein Leben sich verändert“, lautete ein anderer Kommentar.