Drei Jahre Panama-Papers: Eine Mrd. weltweit nachgezahlt

Etwa drei Jahre nach den Enthüllungen der Panama-Papers über Tausende Briefkastenfirmen und Steuertricksereien haben Behörden nach Medienberichten weltweit umgerechnet 1,07 Mrd. Euro an Strafen und Steuernachzahlungen verhängt. In Österreich gab es als Ergebnis der Ermittlungen Steuernachforderungen von 2,4 Mio. Euro, wie aus dem Finanzministerium zu erfahren war.

Im Frühjahr 2016 hatte ein internationales Mediennetzwerk, darunter der ORF und der „Falter“ aus Österreich, mit den Panama-Papers Finanzströme in der mittelamerikanischen Steueroase enthüllt. Weltweit waren dadurch Politiker, Geschäftsleute und Prominente unter Druck geraten.

Panama-Papers: Drei Jahre danach

Vor drei Jahren enthüllten die Panama-Papers, wie Superreiche aus aller Welt ihr Vermögen vor den Steuerbehörden versteckt haben. Doch was haben die darauf folgenden Ermittlungen ergeben?

In Österreich trat der Vorstandsvorsitzende der Hypo Vorarlberg zurück. Der internationalen Medien zugespielte Datenberg zeigte große Geldströme nach Panama, wo Tausende Briefkastenfirmen angesiedelt sind. Ob es sich dabei auch um strafbare Geschäfte handelt, hatten weltweit Staatsanwälte geprüft.

54 Fälle mit Österreich-Bezug

Die österreichische Finanz habe im Zusammenhang mit den Panama-Papers 54 Fälle mit Österreich-Bezug herausgefiltert, sagte der Leiter der Abteilung Betrugsbekämpfung im Finanzministerium, Herwig Heller, gegenüber Ö1. „Aus 15 Fällen haben wir ein Mehrergebnis von 2,4 Millionen bei den Panama Papers erzielt.“

Audio dazu in oe1.ORF.at

Darüber hinaus habe die Finanzmarktaufsicht Strafen gegen die Hypobank Vorarlberg und Raiffeisen International verhängt. Vor einem Jahr wurde bekannt, dass Raiffeisen 2,8 Mio. Euro Strafe zahlen soll und die Hypo 400.000, weil sie laut FMA ihre Sorgfaltspflichten zur Verhinderung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung verletzt haben sollen, indem sie etwa die Identität ihrer Kunden nicht ausreichend geprüft haben – bei Raiffeisen war es u. a. der ukfrainische Präsident Petro Poroschenko. Die beiden Banken haben gegen die Strafbescheide berufen.