Waldbrand nahe Donghae
Reuters
Riesiger Waldbrand

Nationaler Notstand in Südkorea ausgerufen

Wegen eines ungewöhnlich heftigen Waldbrandes mit mindestens einem Todesopfer hat Südkoreas Regierung am Freitag den nationalen Notstand ausgerufen. Zehntausende Einsatzkräfte von Feuerwehr und Armee kämpfen nach wie vor gegen die Flammen – die größte Gefahr konnte jedoch bereits gebannt werden.

Das Feuer war laut Behördenangaben am Donnerstagabend an einer Straße der nordöstlichen Stadt Goseong unweit der Grenze zu Nordkorea ausgebrochen. Angefacht durch heftigen Wind breitete es sich in der Bergregion schnell aus. 400 Häuser und 500 Hektar Land brannten nieder. Die Flammen reichten auch an die Stadt Sokcho heran. „Zum Glück wurde das größte Feuer unter Kontrolle gebracht“, sagte Provinzgouverneur Choi Moon Soon dem örtlichen Radiosender YTN.

Auf Bildern im südkoreanischen Fernsehen und in Sozialen Netzwerken waren Häuser vor einer Feuerwand sowie dichte Rauchwolken zu sehen. Knapp 4.200 Anwohner wurden in Sicherheit gebracht, 35 wurden verletzt, und mindestens ein Mensch kam ums Leben.

10.000 Feuerwehreinsatzkräfte, 16.500 Soldaten

Die Feuerwehr kämpfte mit rund 10.000 Einsatzkräften und mehr als 870 Einsatzfahrzeugen gegen den Großbrand. Die Armee beteiligte sich mit 32 Hubschraubern, eigenen Löschfahrzeugen sowie 16.500 Soldaten an dem Einsatz.

Feuerwehrleute in einem Dorf nahe Gangneung
Reuters
Die Einsatzkräfte konnten das größte Feuer bereits löschen

Präsident Moon Jae In ordnete an, Kontakt mit den nordkoreanischen Behörden aufzunehmen, sollten die Flammen die nur etwa 45 Kilometer entfernte Grenze zu dem Nachbarland zu überwinden drohen. Zudem wies er die Behörden an, alle nötigen Maßnahmen zur Bekämpfung des Brandes zu ergreifen.

Moon besucht das Katastrophengebiet

Bei einem Besuch des Katastrophengebiets in der Provinz Gangwon trugen Moon und seine Begleiter als Zeichen für den nationalen Notstand gelbe Jacken. Der Staatschef machte sich unter anderem in einer Notunterkunft in einer Grundschule in Goseong ein Bild von der Lage. Auch das Dorf Jangcheon besuchte er, wo das Feuer Berichten zufolge zahlreiche Häuser zerstörte.

Ein Toter und große Schäden bei Waldbrand in Südkorea

Südkoreas Regierung hat wegen eines großen Waldbrands nahe der Grenze zu Nordkorea den Katastrophenfall für die betroffenen Gebiete ausgerufen. (Videoquelle: APTN)

Mit der Ausrufung des nationalen Notstands können die von dem Brand betroffenen Gegenden besondere Unterstützung wie Ausrüstung und Hilfsgüter erhalten und Zugangsverbote für gefährliche Gebiete verhängen. Zuletzt hatte die südkoreanische Regierung 2007 den nationalen Notstand verhängt, als aus einem havarierten Schiff vor der Westküste des Landes Tausende Tonnen Öl ins Meer gelaufen waren.