Ein mutmaßlicher Nashornwilderer ist vergangene Woche im Kruger-Nationalpark in Südafrika von einem Elefanten getötet und anschließend von Löwen gefressen worden. Das teilte die Parkverwaltung am Freitag in einem Statement mit. Den Angaben zufolge konnten die Ranger nur noch einen Schädel und eine Hose finden.
Vier mutmaßliche Komplizen des Wilderers seien festgenommen worden, so die Behörden in Südafrika. Die Männer sagten aus, es sei bei der Suche nach Nashörnern zur Attacke eines Elefanten gekommen. Seine Familie habe noch versucht, den attackierten Mann zu finden, sei jedoch nicht erfolgreich gewesen.
Glenn Phillips, Chef im Kruger-Nationalpark, richtete der Familie sein Beileid aus, hielt aber auch fest, dass es „nicht klug ist, den Kruger-Nationalpark illegal und zu Fuß zu betreten“. „Es birgt viele Gefahren, und dieser Vorfall ist ein Beweis dafür“, so Phillips.
Gefragtes Gut auf Schwarzmarkt
Mit fast zwei Millionen Hektar ist der Kruger-Nationalpark laut seiner Website das größte nationale Naturschutzgebiet in Südafrika. Besucherinnen und Besucher können dort Löwen Elefanten, Nashörner, Leoparden und afrikanische Büffel auf Fotosafaris erspähen. Das Jagen ist nicht erlaubt.
Dennoch gibt es zahlreiche Wilderer. Das Horn eines Nashorns ist auf dem Schwarzmarkt in Asien rund 4.500 US-Dollar (rund 4.000 Euro) pro Kilogramm wert. Es ist eine beliebte Zutat in der traditionellen chinesischen Medizin und gilt als Statussymbol.
In Südafrika leben ungefähr 20.000 wilde Nashörner. Laut dem südafrikanischen Umweltministerium wurden seit 2008 mehr als 7.000 Nashörner illegal gejagt, wobei 1.028 getötet wurden.