Erste Bilder von Schwarzem Loch erwartet

Bisher hat noch nie jemand ein Schwarzes Loch direkt gesehen – auch Fotos von Schwarzen Löchern gab es bisher nicht. Doch das soll sich heute ändern. Internationale Forscherinnen und Forscher wollen die ersten Ergebnisse des Projekts Event Horizon Telescope (EHT) präsentieren – auch erste Bilder werden dabei erwartet.

Mit einem Verbund aus acht Radioteleskopen will das EHT das Unsichtbare sichtbar machen. Stationiert sind die Teleskope in Hawaii, Arizona, Spanien, Mexiko, Chile, Frankreich, Grönland und am Südpol.

Künstlerische Darstellung
APA/AFP/European Southern Observatory/M. Kornmesser
Künstlerische Darstellung eines Schwarzen Lochs

Erwartet werden Ergebnisse zu zwei Schwarzen Löchern: einerseits Sagittarius A* (kurz Sag A*), das im Zentrum unserer Galaxie liegt, und andererseits dem weitaus größeren Schwarzen Loch in der Riesengalaxie Messier 87.

Auch Relativitätstheorie wird überprüft

Die absolut schwarzen Stellen sind noch dunkler als das All und können alles verschlingen. Grund dafür ist, dass ein Schwarzes Loch in seiner unmittelbaren Umgebung eine so starke Gravitation erzeugt, dass weder Materie noch Licht- oder Radiosignale diese verlassen können. Was Schwarze Löcher umgibt, wird in der Wissenschaft Ereignishorizont genannt. Dieser Ereignishorizont lässt sich beobachten. Forscherinnen und Forscher nehmen dabei nicht das Schwarze Loch an sich, sondern sein Umfeld ins Visier.

Im Zuge der Pressekonferenzen – die um 15.00 Uhr MESZ rund um den Globus stattfinden – geht es auch um die Überprüfung der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins. Nach dieser verformt eine ausreichend kompakte Masse die Raumzeit so stark, dass dabei ein Schwarzes Loch entsteht.

„Die Form des Schattens eines Schwarzen Lochs ist laut Einsteins Theorie ein nahezu perfekter Kreis“, so der Astrophysiker Dimitrius Psaltis, der an dem Projekt beteiligt ist. „Sollte sich herausstellen, dass dieser sich von den Erkenntnissen der Theorie unterscheidet, dann befinden wir uns wieder ganz am Anfang“, so der Forscher.