Ein Leben für das Schauspiel: Max von Sydow ist heute 90 Jahre alt. Der geborene Schwede, der mittlerweile die französische Staatsbürgerschaft angenommen hat, war zuletzt in „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ als Lor San Tekka, der Erfolgsserie „Game of Thrones“ als dreiäugiger Rabe und in Thomas Vinterbergs Filmdrama „Kursk“ zu sehen.
Von Bergman zum Film geholt
Geboren wurde er als Carl Adolf von Sydow am 10. April 1929. Das Königliche Dramatische Theater in Stockholm bildete ihn einst zum Schauspieler aus, ehe er in den 50er Jahren in Malmö auf Regisseur Ingmar Bergman traf.
Dessen Filme – zuerst „Das siebente Siegel“, in dem von Sydow als Ritter Block auf unvergessene Weise mit dem Tod Schach spielte, dann „Die Stunde des Wolfs“, „Schande“ und weitere – machten ihn über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt. Die Zusammenarbeit mit Bergman sei ohne Frage die wichtigste Zeit seiner Schauspielkarriere gewesen, ließ von Sydow immer wieder wissen.
Meister komplexer Rollen
Es folgte der Gang nach Hollywood und mit ihm eine komplexe Rolle nach der anderen. Von Sydow spielte Jesus („Die größte Geschichte aller Zeiten“, 1965), lebte in Los Angeles, zog weiter nach Rom und machte sich auch um mehrere italienische Filme verdient.
Gleichzeitig blieb er Hollywood treu: In „Der Exorzist“ (1973) verkörperte er Pater Lankester Merrin, im James-Bond-Film „Sag niemals nie“ (1983) Sean Connerys Gegenspieler Blofeld.
In Cannes für Lebenswerk ausgezeichnet
Von Sydow war zweimal für den Oscar nominiert, zuerst für seine Darstellung in „Pelle, der Eroberer“ (1987), dann für seine Nebenrolle in „Extrem laut und unglaublich nah“ (2012). Auch Filmprojekte mit Woody Allen, Steven Spielberg und Wim Wenders sowie Rollen an der Seite von Schauspielern wie Robin Williams, Tom Hanks und Leonardo DiCaprio änderten daran nichts. In Cannes jedoch wurde von Sydow 2004 für sein Lebenswerk ausgezeichnet.