WKÖ-Chef Mahrer fordert Innovationsstrategie

Österreich soll bei der Innovationskraft einen Platz an der „Weltspitze ohne Wenn und Aber“ einnehmen. Das wünscht sich der Präsident der Wirtschaftskammer (WKÖ), Harald Mahrer. „Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und es geht um Zukunftswachstum“, sagte Mahrer heute bei der Präsentation der Innovationsstrategie der WKÖ.

Um nicht hinter diese neu heranwachsenden Großmächte aus Asien zurückzufallen, brauche Österreich eine umfassende Innovationsstrategie. „Die Republik kann sich keinen Plan B leisten“, so Mahrer. So müssten vor allem die angewandte Forschung und Entwicklung in heimischen Unternehmen gestärkt und die Rahmenbedingungen für Innovation verbessert werden. Ein Budget oder einen genauen Zeitplan für die Umsetzung der Strategie nannte der WKÖ-Chef nicht.

Besserer Zugang zur Forschungsprämie

Zur Stärkung der Unternehmen plant die WKÖ den Aufbau eines Netzwerks, „Innovationsradar“ genannt, in dem sich große Konzerne und KMU gleichermaßen zu Innovationen informieren und austauschen können sollen. Zudem soll die Forschungsprämie, die derzeit bei 14 Prozent liegt, erhalten bleiben – aber besser für kleine und mittelständische Unternehmen zugänglich gemacht werden, sagte Mahrer. Wie Anfang Februar bekanntwurde, geht die Forschungsprämie in Österreich derzeit zu fast 90 Prozent an Großkonzerne.

Mahrer: „Netflix für digitale Bildung“

Weiters sprach sich Mahrer für einen Beteiligungsfreibetrag für Start-up-Investoren aus. Das wäre ein Anreiz, um mehr Risikokapital für die Start-up-Branche nach Österreich zu bringen. Wie hoch der Freibetrag sein soll, sagte Mahrer nicht. Von der Jungen Wirtschaft (JW) wurde aber im Jänner ein über fünf Jahre verteilt absetzbarer Freibetrag von 100.000 Euro vorgeschlagen.

Zudem plädierte der WKÖ-Präsident für einen Förderungsfonds für „Moonshot-Initiativen“. Bei solchen Initiativen werden Expertengruppen gefördert, die potenziell radikale Innovationen hervorbringen könnten, ohne den Fachleuten jedoch eine klare Zielvorgabe zu machen. Mahrer schwebt außerdem ein „Netflix für digitale Bildung“ vor, bei dem jeder Bürger ein „Bildungskonto“ hat und alle Bildungsinhalte frei und auf einer Plattform gebündelt zur Verfügung stehen.