Ukraine: Einreiseverbot für Wehrschütz aufgehoben

Kurz vor dem zweiten Durchgang der Präsidentschaftswahl in der Ukraine hat der ukrainische Geheimdienst SBU das am 6. März über ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz verhängte Einreiseverbot wieder aufgehoben. Das erklärte die offizielle SBU-Sprecherin Olena Hitljanska gestern in einer schriftlichen Antwort gegenüber der APA.

„Wir teilen Ihnen gleichzeitig mit, dass das Einreiseverbot in Bezug auf die genannte Person (Wehrschütz, Anm.) aufgehoben wurde“, schrieb SBU-Sprecherin Hitljanska. Das stehe in Zusammenhang mit dem Einlangen von Informationen, wonach die Entscheidungsgründe für das Einreiseverbot weggefallen seien.

„Wenn es stimmt – dann freut es mich. Ich habe mich bemüht, dass das Einreiseverbot aufgehoben wird“, sagte in einer ersten Reaktion der ukrainische Botschafter in Österreich, Olexander Scherba. Er habe noch am Dienstag diesbezüglich mit einem ukrainischen Entscheidungsträger gesprochen, der diesen Schritt auch angekündigt habe. Damit, dass es so schnell gehe, habe er jedoch nicht gerechnet, sagte Scherba.

FPÖ-Außenministerin Karin Kneissl und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz begrüßten gestern Abend auf Twitter die Aufhebung. „Wir hoffen, dass Christian Wehrschütz nun wieder ungehindert seiner journalistischen Tätigkeit (in der Ukraine, Anm.) nachgehen kann“, so Kneissl auf Twitter. Nachdem das Einreiseverbot bekanntgeworden war, hatte sie im März von einem „inakzeptablen Akt der Zensur“ geschrieben und die sofortige Aufhebung des Verbots gefordert.

Wrabetz begrüßte ebenso auf Twitter diesen „Akt der Vernunft“. Er bedankte sich gleichzeitig bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kneissl für deren Einsatz für journalistische Freiheit.