Serbiens Verteidigungsminister tritt in Hungerstreik

Serbiens Verteidigungsminister Aleksandar Vulin, Chef der kleinen mitregierenden Bewegung der Sozialisten, will heute fünf Minuten vor Mittag in Hungerstreik treten. Laut regierungsnahen Medien will der Minister auf diese Weise gegen die „Gewalt an Serbien“ protestieren, die seiner Ansicht nach von oppositionellen Spitzenfunktionären ausgeübt werde.

Gemeint sind drei Spitzenfunktionäre des Bundes für Serbien (SZS) – Bosko Obradovic, Dragan Djilas und Vuk Jeremic – , die seitens des Präsidenten Serbiens Aleksandar Vucic bisher wiederholt als „Faschisten und Tycoons“ bezeichnet worden waren.

Streik im Parlamentsgebäude

Seinen Hungerstreik will Vulin den Berichten zufolge im Parlamentsgebäude durchführen. Auch sollen sich ihm am Samstag etwa 30 Abgeordnete der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) anschließen, hieß es.

Der Bund für Serbien hatte für morgen eine Protestkundgebung vor dem Parlament einberufen. Es ist vorerst völlig unklar, ob es der Opposition gelingen wird, eine größere Anzahl von Anhängern zu versammeln.

Tausende Bürger gehen seit Anfang Dezember einmal wöchentlich gegen die Regierung auf die Straße, um ihre Unzufriedenheit zu bekunden. Die Proteste werden von Bürgervereinigungen organisiert. Die unzufriedenen Bürger sind nicht unbedingt Anhänger von drei Spitzenpolitikern des Bundes für Serbien, die selbst an Protesten regelmäßig teilnehmen.