Die deutsche Bundesregierung will nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko dem osteuropäischen Staat den weiteren Transit einer gewissen Menge russischen Gases garantieren. „Deutschland will für die Ukraine eintreten“, sagte Poroschenko nach einem Treffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel heute in Berlin mit Blick auf den Bau der umstrittenen Gaspipeline „Nord Stream 2“ durch die Ostsee.
Die Ukraine fürchtet, dass der russische Staatskonzern Gasprom dann kein Gas mehr durch das Land nach Westeuropa pumpen werde. „Deutschland möchte eine bestimmte Menge des Gastransits garantieren“, sagte Poroschenko zu den laufenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über die Erneuerung des Transitabkommens.
Ukraine will Bau von „Nord Stream 2“ stoppen
Die Ukraine will den Bau von „Nord Stream 2“, an der auch die OMV beteiligt ist, ganz stoppen. Man habe deutschen Firmen vorgeschlagen, das ukrainische Gasnetz gemeinsam zu verwalten, sagte Poroschenko. Merkel bekräftigte, sie werde sich beim russischen Präsidenten Wladimir Putin dafür einsetzen, dass die Ukraine trotz „Nord Stream 2“ ein Transitland bleibe.
Sie räumte ein, dass man mit der Ukraine bei „Nord Stream 2“ unterschiedlicher Meinung sei. Das halte eine „strategische Partnerschaft“ zwischen Berlin und Kiew aber aus, weil es eine große Übereinstimmung in der überwiegenden Anzahl anderer Themen gebe.
Das elf Mrd. Euro schwere Projekt „Nord Stream 2“ wird vom staatlichen kontrollierten Energiemulti Gasprom getragen. Rund die Hälfte der Finanzierung stammt von Uniper und der BASF-Tochter Wintershall, dem britisch-niederländischen Energiekonzern Shell, der OMV und der französischen Engie.