Romy-Statue
ORF/Milenko Badzic
30. Romy

Die Gewinner der Akademie-Preise

Die Preise der Romy-Akademie werden traditionsgemäß vor der großen Gala vergeben. Dabei konnten sich Donnerstagabend die Macher von zwei Produktionen besonders freuen: Der Kinofilm „Der Junge muss an die frische Luft“ über die Kindheit von Hape Kerkeling war dreimal, die Sky-Thrillerserie „Der Pass“ zweimal erfolgreich.

Sowohl der beste männliche Nachwuchs (Julius Weckauf) als auch die Auszeichnungen für die beste Bildgestaltung (Judith Kaufmann) und die beste Regie (Caroline Link) eines Kinofilms gingen an die Komödie „Der Junge muss an die frische Luft“, die auf Kerkelings 2014 veröffentlichter Autobiografie beruht. Der Krimimehrteiler „Der Pass“ mit Nicholas Ofczarek als bärbeißigem Ermittler wurde als beste TV-Serie und für den besten Produzenten im TV-Fictionbereich prämiert. Der beste Kinofilm war nach Ansicht der Akademie die eigenwillige Sexkomödie „Love Machine“ mit Thomas Stipsits.

Gleich zwei Produktionen wurden als beste TV-Filme geehrt: Sowohl die gleichnamige Verfilmung von Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“ wie auch „Das Wunder von Wörgl“ konnten reüssieren. Beste Kinodokumentation wurde Barbara Millers „#FemalePleasure“, das Pendant im TV-Segment Reinhold Messners „Mount Everest – Der letzte Schritt“. Ebenfalls über eine Trophäe freuen durften sich Kameramann Martin Gschlacht für seine Arbeit an David Schalkos „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ sowie „Bad Banks“-Autor Oliver Kienle, der das beste Drehbuch TV-Fiction abgeliefert hat.

Szene aus „Der Junge muss an die frische Luft“
www.picturedesk.com/Caroline Seidel
Julius Weckauf („Der Junge muss an die frische Luft“) bekam den Preis als bester männlicher Nachwuchsdarsteller

Die beste Regie TV-Fiction ging an einen Fernsehklassiker: Barbara Eders „Tatort“-Folge „Her mit der Marie“ brachte der Filmemacherin diese Auszeichnung. Zwei Gewinner gab es für die beste Produktion eines Kinofilms, wurden doch sowohl Thomas Hroch („Womit haben wir das verdient“) als auch Konstantin Seitz („Zerschlag mein Herz“) mit einem Preis bedacht. Und ihre Leistungen im TV-Krimi „Grenzland“ sowie der Coming-of-Age-Story „L’Animale“ machten aus Sophie Stockinger den besten weiblichen Nachwuchs.

Hirscher und der Kurier des Kaisers

Den Sonderpreis für die beste Programmidee erhielt „DOKeins: Der Kurier des Kaisers“. Im Auftrag Seiner Majestät Robert Heinrich I. stattete Hanno Settele im Oktober 2018 als „Kurier des Kaisers“ allen neun Bundesländern einen Besuch ab. So entstand ein liebevolles Porträt Österreichs und seiner Bewohnerinnen und Bewohner jenseits aller Klischees.

Rudi Roubinek, Robert Palfrader, Hanno Settele
ORF/Günther Pichlkostner
Seyffenstein (Rudi Roubinek), der Kaiser (Robert Palfrader) – und sein Kurier, ORF-Reporter Hanno Settele (v. l.)

Über eine Romy freuen durfte sich auch Skistar Marcel Hirscher. Mit durchschnittlich 1,805 Millionen Zuseherinnen und Zusehern sorgte Hirscher beim Nachtslalom der Herren in Schladming nicht nur für den meistgesehenen Bewerb der Saison 2018/19, sondern auch für den „TV-Moment des Jahres“ – wofür er mit einem Sonderpreis der Romy-Akademie ausgezeichnet wurde.

Lass dich überwachen – von Jan Böhmermann

Erneut einen Preis abstauben konnte der deutsche TV-Satiriker Jan Böhmermann, der im Vorjahr selbst eine Rede bei der Gala gehalten hatte. „Lass dich überwachen! – Die Prism is a Dancer Show“ wurde zur Programmidee des Jahres gekürt. In der Show führte Böhmermann dem Studiopublikum vor, welche Infos von ihnen im Internet zu finden sind – und wie leichtfertig die meisten Menschen mit ihren Daten umgehen.

Marcel Hirscher
APA/Herbert Neubauer
Skistar Hirscher sorgte beim Nachtslalom in Schladming für den TV-Moment des Jahres

Von der Akademie geehrt wurde zudem „Cafe Puls“ in Puls4. Die erste Morgensendung Österreichs feiert heuer ihr 15-jähriges Jubiläum. Den Preis der Jury erhielt die internationale Serienproduktion „Das Boot“. Der österreichische Regisseur Andreas Prochaska setzte den Roman von Lothar-Günther Buchheim für Sky in Szene. Prohaskas Adaption orientiert sich am 1981 von Wolfgang Petersen inszenierten gleichnamigen Kultfilm.

Erstmals vergeben wurde in diesem Jahr die Romy in der Kategorie „Bestes Kurzformat Digital“. Sie ging an die Amazon-Prime-Video-Produktion „Der Lack ist ab“. Die deutschen Schauspielstars Bettina Zimmermann und Kai Wiesinger, die auch im wirklichen Leben verheiratet sind, führen durch den Alltag eines Paares. Den Preis der Akademie erhielt die Fernsehdoku „Missbrauch in der katholischen Kirche – Eine Frau kämpft um Aufklärung“ des Bayerischen Rundfunks (BR), die ein Gespräch zwischen der früheren Ordensfrau Doris Wagner und Kardinal Christoph Schönborn zeigt.