Indonesien: Amtsinhaber Widodo laut Hochrechnung voran

Bei der Präsidentschaftswahl in Indonesien zeichnet sich ein klarer Sieg von Amtsinhaber Joko Widodo ab. Laut Nachwahlbefragungen kann er mit rund 55 Prozent der Stimmen rechnen. Sein Herausforderer Prabowo Subianto komme auf 44 Prozent. Beide Kandidaten standen einander bereits bei der Wahl 2014 gegenüber.

Alle drei indonesischen Wahlforschungsinstitute sahen heute einen deutlichen Vorsprung für Widodo, der in Indonesien „Jokowi“ genannt wird. Das Saiful Mujani Research Centre sieht ihn bei 55,34 Prozent der Stimmen, Indo Barometer bei 55,36 Prozent und Politik Indonesia bei 55,97 Prozent der Stimmen. Im Laufe des Tages werden genauere Zahlen erwartet. Das offizielle Wahlergebnis soll aber erst im Mai vorliegen.

Wahlurnen per Elefant

192 Millionen Wahlberechtigte waren dazu aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt, Hunderte Parlamentsabgeordnete und Tausende kommunale Volksvertreterinnen und Volksvertreter zu bestimmen. Dafür standen in der drittgrößten Demokratie der Erde 800.000 Wahllokale zur Verfügung, die von zwei Millionen Sicherheitskräften bewacht wurden.

Wahlurnen auf Elefanten in Indonesien
APA/AFP/Chaideer Mahyuddin

Viele der Wahllokale liegen an so schwer zugänglichen Orten, dass die Wahlurnen per Boot, Flugzeug, Motorrad, Pferd oder sogar Elefant an ihren Bestimmungsort gebracht werden mussten. Während die meisten Wahllokale wie geplant schlossen, blieben einige von ihnen aufgrund des großen Andrangs länger geöffnet.

Indonesien besteht aus 17.000 Inseln. Mit 260 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist es das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Zudem gehört es zum Kreis der großen Industrie- und Schwellenländer (G-20).