Vor Columbine-Jahrestag: Wohnung von 18-Jähriger durchsucht

Unmittelbar vor dem 20. Jahrestag des Massakers an der US-Highschool Columbine fahndet die Polizei mit Hochdruck nach der 18-jährigen Sol Pais, die Drohungen gegen mehrere Schulen im US-Bundesstaat Colorado gerichtet haben soll. Heute durchsuchten Polizeieinheiten die Wohnung der Schülerin in Surfside im US-Bundesstaat Florida, einer Kleinstadt nördlich von Miami Beach.

Papierstapel aus Wohnung getragen

US-Medien zufolge beobachteten Nachbarn der 18-Jährigen, wie Polizisten Papierstapel aus ihrer Wohnung trugen. Offiziellen Angaben zufolge sei sie Dienstagfrüh von Miami aus nach Colorado gereist und habe dort in einem Geschäft eine Schusswaffe und Munition gekauft. Wo sie sich aktuell aufhalte, sei unklar. Es laufe eine intensive Suche, an der sich alle verfügbaren Einsatzkräfte der Gegend beteiligten.

Polizeiwagen vor einer Schule
AP/David Zalubowski

Nach Erkenntnissen des FBI legte die gesuchte junge Frau in der Vergangenheit eine „schwärmerische“ Haltung zum Columbine-Massaker an den Tag. Die Drohungen seien nicht „spezifisch“ gegen eine bestimmte Schule gerichtet gewesen, aber dennoch glaubhaft, sagte ein Sprecher des FBI Denver im Jefferson County.

Mehr als 20 Schulen abgeriegelt

Vorsorglich wurden am Dienstag die Columbine-Highschool in Littleton und mehr als 20 weitere Schulen im Umkreis der Großstadt Denver abgeriegelt. Der Unterricht ging hinter verschlossenen Türen weiter. Heute blieben alle staatlichen Schulen im Jefferson County geschlossen, wie die zuständige Behörde bei Twitter mitteilte.

Die Polizei nehme die Drohungen ernst, auch weil es darum gehe, das Sicherheitsgefühl der Schülerinnen und Schüler und anderen Einwohner der Gegend zu wahren, sagte Sheriff Jeff Shrader. „Das öffnet eine Wunde, besonders in der Gedenkwoche zum Jahrestag, bei den Familien, die so stark von all dem betroffen waren.“

Laut dem Sheriff des Jefferson County gab es schon andere Drohungen, die sich auf die Gewalttat vom 20. April 1999 in der Columbine-Highschool bezogen. Damals erschossen in der Schule zwei mit Pistolen und Gewehren bewaffnete Teenager zwölf Mitschüler und Mitschülerinnen und einen Lehrer und töteten sich anschließend selbst.