Der Game Boy ist 30

Es war der Startschuss für mobiles Gaming: Gestern vor genau 30 Jahren, am 21. April 1989, ist Nintendos Game Boy auf den Markt gekommen. Das hellgraue Gerät mit dem charakteristisch grünlichen Bildschirm wurde, mitsamt seinen Nachfolgern, insgesamt 120 Millionen Mal verkauft.

Die tragbare Konsole des japanischen Herstellers war technisch jedoch gar nicht herausragend: Im Gegensatz zur Konkurrenz, etwa Ataris Lynx und Segas Game Gear, die nur wenig später erschienen, war der Game Boy nur schwarz-weiß. Auch konzernintern glaubte man zuerst nicht an den Erfolg.

Lange Batterielaufzeit und „Tetris“ als Verkaufsargument

Doch im Gegensatz zu den anderen Geräten hielten die Batterien des Game Boy lange – und mit „Tetris“ hatte die Konsole für die (übergroße) Westentasche ein Spiel im Angebot, das jenseits aller Altersgruppen Spielerinnen und Spieler in den Bann zog.

Game Boy
APA/dpa/Andrea Warnecke

Der Game Boy verdrängte frühere Geräte von Nintendo aus der Game-and-Watch-Reihe (in Österreich als Tricotronic verkauft), die jeweils nur ein Spiel spielen konnten. Neben „Tetris“ gab es mit „Super Mario Land“ zum Verkaufsstart noch einen weiteren Hit, der maßgeblich zum anfänglichen Erfolg des Geräts beitrug.

Pokemon sorgte für weiteren Hype

In den frühen 1990er Jahren war der Game Boy dann fixer Bestandteil der Pausen im Schulhof – dank des Link-Kabels konnten zwei Geräte miteinander verbunden werden, um etwa „Tetris“ gegeneinander zu spielen.

Dieses war auch wesentliches Element einer weiteren Reihe, die auf Nintendos tragbarer Konsole ihren Ursprung fand. 1996 wurde mit „Pokemon“ Rot und Grün (außerhalb Japans: Rot und Blau) der Startschuss für die Monstersammelserie gegeben – getauscht wurden Pokemon (Taschenmonster) ebenfalls per Kabel.

Unzählige Varianten und Nachfolger

Für den Hersteller war der Game Boy trotz anfänglicher Zweifel ein extrem gutes Geschäft, das schon bald kräftig ausgebaut wurde. So veröffentlichte Nintendo zuerst eine „Special Edition“, eine Variante des ursprünglichen Geräts in verschiedenen Farben, auch in einer transparenten Ausführung. Später folgte der Game Boy Pocket, eine kleinere Version des Originalgeräts.

Erst 1998 folgte eine grundlegend überarbeitete Version mit Farbdisplay und neuen Spielen. Dass viele Gaming-begeisterte Kinder mit Taschenlampe unter der Bettdecke spielen mussten, wurde erst 2003 endgültig gelöst – erst dann wurde dem Nach-Nach-Nachfolger des Ur-Gameboys weltweit ein Licht verpasst, davor war nur in Japan auch eine beleuchtete Game-Boy-Variante erhältlich.