Wirbel um Leica-Promovideo in China

Ein fünfminütiges Werbevideo für den deutschen Kamerahersteller Leica sorgt in China für Aufregung. Das Video zeigt blutige Unruhen aus der Perspektive eines Fotojournalisten, darunter auch prominent die Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Tian’anmen-Platz in Peking vor fast genau 30 Jahren. Auf der Social-Media-Plattform Weibo wurden alle Postings mit dem Wort „Leica“ gelöscht.

Leica distanziert sich

Die Firma distanzierte sich von dem Video, es sei nicht autorisiert worden und daher kein offizieller Werbefilm. Das Unternehmen bedauere die entstandenen Missverständnisse und falschen Schlüsse, die vielleicht gezogen worden seien, sagte eine Sprecherin gestern. Über die offiziellen Leica-Kanäle sei das Video auch nicht verteilt worden.

China ist für Leica der größte Wachstumsmarkt, etliche neue Shops sind geplant, und mit der „Leica Akademie“ bietet man Programme für junge Fotografen in China. Zudem gibt es eine Kooperation mit dem Smartphone-Hersteller Huawei, Leica steuert die Kameras für die Telefone bei. Produziert wurde der Film von der in Brasilien ansässigen Werbeagentur F/Nazca Saatchi & Saatchi, die auch schon bisher Clips für Leica gedreht hatte. Von dort gibt es bisher keine Stellungsnahmen zum Video.