Serbische Regierungsgegner demonstrierten wieder

Serbische Regierungsgegner und -gegnerinnen haben auch gestern im Zentrum von Belgrad eine Protestkundgebung abgehalten. Die Demonstration fand nur einen Tag nach der Großkundgebung statt, für die Präsident Aleksandar Vucic laut amtlichen Angaben rund 150.000 Anhänger und Anhängerinnen aus allen Landesteilen zu seiner Unterstützung mobilisiert hatte.

Demonstration in Belgrad
AP/Darko Vojinovic

Der oppositionelle Bund für Serbien (SZS) hatte die Regierung und Vucic vor einer Woche aufgefordert, eine gemeinsame Kommission zu bilden. Diese soll nach dem Willen der Opposition die Bedingungen für die Abhaltung fairer und freier Wahlen festlegen. Gefordert wurde auch, die Geschäftsführung und das Redaktionskollegium der öffentlich-rechtlichen TV-Sender RTS und RTV, neu zu bestellen. Eine konkrete Reaktion der Behörden dazu blieb aber aus. Ministerpräsidentin Ana Brnabic beschuldigte den SZS, das Land nur spalten zu wollen.

Protest auch in Montenegro abgehalten

In Belgrad und Dutzenden anderen Städten in Serbien gehen Bürger und Bürgerinnen seit Anfang Dezember einmal wöchentlich auf die Straße, um ihre Unzufriedenheit mit der Regierung zu bekunden. Der Protest richtet sich vor allem gegen Präsident Vucic. Verlangt wird insbesondere auch Medienfreiheit.

Eine weitere Kundgebung gegen die Regierung im Nachbarland Montenegro wurde gestern auch in Podgorica abgehalten. Beim neunten Protest in der montenegrinischen Hauptstadt seit Anfang Februar nahmen die Demonstranten und Demonstrantinnen ebenfalls den öffentlich-rechtlichen TV-Sender RTCG mit ihrer Kritik unter Beschuss.