UNO erwartet weitere Kämpfe in Libyen

Die Kämpfe in Libyen werden nach Einschätzung der stellvertretenden UNO-Beauftragten für das nordafrikanische Land vorerst anhalten. „Wir müssen einen Gang höher schalten und unsere Kapazitäten steigern“, sagte Maria do Valle Ribeiro gestern mit Blick auf humanitäre Hilfen für Libyen.

In Tripolis seien die Märkte zwar geöffnet und „das Leben geht weiter“, sagte die per Video zugeschaltete Expertin vor Journalisten in New York. Im Süden der Hauptstadt werde aber teils wahllos das Feuer eröffnet, zudem sei schwere Artillerie im Einsatz.

Zwei Regierungen und zahlreiche Milizen

In Libyen konkurrieren zwei Regierungen und zahlreiche Milizen um die Macht. General Chalifa Haftar hatte vor gut zwei Wochen eine Offensive auf Tripolis begonnen, wo die international anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch ihren Sitz hat. Der 75 Jahre alte General steht an der Spitze einer selbst ernannten Libyschen Nationalarmee.

Seit dem Beginn der Offensive wurden der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge fast 230 Menschen getötet und mehr als 1100 verletzt. Mehr als 30.000 Menschen seien von der Gewalt vertrieben worden.