Weiterer Zyklon zieht auf Mosambik zu

Wenige Wochen nach dem verheerenden Zyklon „Idai“ könnte ein weiterer tropischer Wirbelsturm im Südosten Afrikas große Verwüstung anrichten. Zyklon „Kenneth“ werde vermutlich heute im Norden von Mosambik auf Land treffen, teilte das UNO-Nothilfebüro (OCHA) gestern mit.

Es könne zu Überschwemmungen und in den Küstengebieten zu Sturmfluten kommen. „Die Winde werden vermutlich stark genug sein, um Schaden und Zerstörung anzurichten“, hieß es. Es werden voraussichtlich Mosambik, Tansania, die Komoren und Malawi betroffen sein.

Vorbereitungen in Mosambik laufen

Der Zyklon bildete sich OCHA zufolge nördlich von Madagaskar und sollte gestern über den Inselstaat der Komoren ziehen. Quasi die gesamte Bevölkerung der Komoren, fast 760.000 Menschen, lebt in der Schneise des Zyklons – sowie knapp 750.000 Menschen in Mosambik, wie Unosat, ein Satellitenbeobachtungsprogramm der UNO, mitteilte.

In Mosambik werde die Katastrophenschutzbehörde „alle Maßnahmen ergreifen, um Menschenleben zu retten“, sagte deren Chefin Augusta Maita. Derzeit bereite man sich darauf vor, Menschen in Sicherheit zu bringen. Es würden Orte für Notunterkünfte identifiziert. Zudem werden Helikopter und Boote aus dem von Zyklon „Idai“ schwer betroffenen Ort Beira in den Norden des Landes gebracht.

Überflutetes Dorf
APA/AFP

Erst Mitte März hatte „Idai“ das Zentrum Mosambiks getroffen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Hunderttausende Menschen waren zeitweise obdachlos, Überschwemmungen zerstörten das Ackerland von etwa einer halben Million Bauern. Rund 600 Menschen kamen ums Leben. Auch die Nachbarländer Simbabwe und Malawi waren betroffen.