Paendas „Evolution II“: Ein Album voller Ohrwürmer

Heute erscheint „Evolution II“, das zweite Album von Österreichs Song-Contest-Teilnehmerin Paenda. Darauf zu finden ist auch „Limits“, der Song, mit dem die 31-Jährige am 16. Mai beim zweiten Song-Contest-Semifinale in Tel Aviv antreten wird.

Auffällig an „Evolution II“ ist aber etwas anderes – die erstaunlich hohe Dichte an Ohrwürmern. Von der ersten Strophe des Albumopeners „I Like The Way You Hate Me“ über die famosen „Like A Domino“ und „All The Right Things“ bis zum letzten Track „Stay For The Night“ findet sich in jedem Lied zumindest ein Teil, der im Ohr bleibt.

Emotion in der Instrumentallandschaft

Ihren Ausgang nähmen die Songs meist mit einer Idee für einen Beat oder einen Synthesizer, sagt Gabriela Horn, wie Paenda mit bürgerlichem Namen heißt, gegenüber ORF.at. Erst danach kommen Melodie und Text dazu. „Ich tue mir leichter, meine Emotionen in Instrumentallandschaften zu verpacken. Die ziehen dann aus mir die Worte heraus“, sagt die Künstlerin.

Paendas Debütalbum „Evolution I“ erschien im Vorjahr. Auf ihrem Erstling habe sie jeden Arbeitsschritt „hundertmal durchdacht“, so Horn. Dahinter sei die Angst gestanden, dass die Lieder nicht anspruchsvoll genug sind. „Bei ‚Evolution II‘ wollte ich geradliniger werden“, sagt Horn. Die Songs sollten tanzbarer werden, die Melodien Spaß machen, das Album als Ganzes besser fließen.

Respekt und Selbstbestimmung

Das Vorhaben ist aufgegangen: Musikalisch überzeugt „Evolution II“ mit ebenjenem Mut zur Geradlinigkeit. Die Songs sind ausgetüftelt und haben die nötige Tiefe, ohne verkopft zu sein. Paenda bedient sich dabei der Elemente aus den Weiten der Electronic Dance Music (EDM).

Paenda
ORF/Thomas Ramstorfer

Die Songs sind langsam und eindringlich, wie es dem Trend der vergangenen Jahre entspricht, die Hi-Hats rasen dahin, die Subbässe wummern (gelegentliche „Bassbomben“ inklusive). Darüber entfalten sich Synthesizer- und soulige Gesangsmelodien mit ein wenig Gospeleinschlag.

Für Text und Musik zeichnet Paenda selbst verantwortlich, auch die Songs hat sie weitgehend selbst produziert. Für technische Detailfragen stand ihr ein Koproduzent zur Seite. „Bei diesem Album wollte ich schauen, wie weit ich alleine komme“, sagt Horn.

Gegenreaktion auf Sexismus in der Branche

Textlich sei „Evolution II“ direkter und persönlicher ausgefallen, sagt Horn. „Es geht um Geschichten, die mir im Herzen brannten.“ Selbstliebe und Selbstfindung stehen thematisch im Mittelpunkt. Das ist auch eine Gegenreaktion auf die nach wie vor bestehende Diskriminierung von Künstlerinnen in der Musikbranche: „In den drei Jahren, in denen es Paenda gibt, bin ich sehr oft mit Sexismus konfrontiert worden. Es sind Dinge passiert, von denen ich überrascht war. Weil ich nicht gedacht hätte, dass es tatsächlich noch so ist.“

Auftritt im Ballroom

Paenda ist heute Abend bei „Dancing Stars“ zu hören. Die Künstlerin wird „Limits“ im Ballroom präsentieren.

Mehr dazu in dancingstars.ORF.at