Kim warnt vor Rückkehr der Spannungen mit USA

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un warnt vor einer Rückkehr der Spannungen mit den USA. Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel hingen von den USA ab, habe Kim dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf ihrem Gipfel in Wladiwostok dargelegt, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA heute.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un
Reuters/Shamil Zhumatov

Die Lage auf der Halbinsel und in der Region sei von Stillstand geprägt. Es sei ein „kritischer Punkt“ erreicht, an dem es eine Rückkehr zu dem Zustand geben könne, als die USA sich auf zweiten Gipfel in böser Absicht gegenüber Nordkorea verhalten hätten. „Die Demokratische Volksrepublik von Korea wird sich für jede mögliche Situation wappnen“, zitierte KCNA Kim.

Trump bestreitet Zahlung für Warmbier

Indes bestritt US-Präsident Donald Trump, dass die USA Nordkorea Geld für die medizinische Versorgung oder Freilassung des dort festgehaltenen und später gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier gezahlt hätten. Die „Washington Post“ hatte zuletzt berichtet, Nordkorea habe von der US-Regierung zwei Millionen Dollar für die medizinische Versorgung Warmbiers verlangt.

Kim lud Putin nach Nordkorea ein

Kim und Trump waren erst im Februar in Hanoi zu ihrem zweiten Gipfeltreffen zusammengekommen, das jedoch ohne greifbares Ergebnis vorzeitig abgebrochen wurde. Trump hatte damals gesagt, wegen Kims Forderung nach Aufhebung der Sanktionen sei eine Einigung auf eine gemeinsame Linie zur atomaren Abrüstung gescheitert. Auf die jüngsten Äußerungen Kims reagierte das US-Außenministerium bisher nicht.

Russlands Präsident Vladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un
Reuters/Alexander Zemlianichenko

Kim und Putin trafen einander gestern zum ersten Mal zu einem Gipfel. Kim lud Putin zu einem Gegenbesuch ein. Ein Termin wurde nicht genannt. Ein Durchbruch war nicht erwartet worden, jedoch warb Putin für internationale Sicherheitsgarantien für Nordkorea. Zusicherungen nur der USA reichten wahrscheinlich nicht aus, um Nordkorea zum Verzicht auf sein Atomwaffenprogramm zu bewegen, sagte er.