Tötungsfälle in Teneriffa: Polizeieinsatz in Deutschland

Nach der Tötung einer 39-jährigen Deutschen und ihres zehn Jahre alten Sohnes auf Teneriffa hat die Polizei in Halle eine Wohnung der Familie durchsucht. Es gebe ein Amtshilfeersuchen der spanischen Behörden an Justiz und Polizei in Sachsen-Anhalt wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Halle heute.

Deshalb sei gestern eine Wohnung der Familie in Halle auf Anhaltspunkte durchsucht worden. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht und verwies an die Staatsanwaltschaft. Dort war am Sonntag niemand zu erreichen.

Vater soll Frau und Sohn ermordet haben

Der Vater des Kindes wird verdächtigt, die getrennt von ihm lebende Mutter und den gemeinsamen Sohn in einer Höhle brutal zu Tode geprügelt zu haben. Ein zweiter Sohn, dessen Alter von den Behörden vorerst mit „sechs bis sieben“ angegeben wird, floh in letzter Minute und erzählte den Behörden von der Attacke.

Gegen den 43-jährigen Vater, der schon länger auf Teneriffa lebt, war am Freitagabend Haftbefehl erlassen worden. Die Mutter und ihre beiden Söhne waren zum Osterbesuch am Montag auf die Insel gereist.

Überlebender Sohn in Betreuung

Der überlebende kleine Sohn wird seit Dienstag von Sozialarbeitern und Psychologen betreut. Zunächst hatte es geheißen, die Großeltern mütterlicherseits oder eine Tante würden auf die Insel kommen, um sich um das Kind zu kümmern.

Bei einer mehrstündigen Vernehmung habe sich der Tatverdächtige geweigert, mit der Justiz zusammenzuarbeiten, hieß es. Wie spanische Medien am Wochenende unter Berufung auf die Behörden berichteten, soll der Mann eine Diskussion mit seiner Frau eingeräumt haben. Er soll aber behauptet haben, seine Frau und sein Sohn seien noch am Leben gewesen, als er sie zuletzt gesehen habe. Die Autopsie der Leichen soll in den nächsten Tagen Klarheit über den Tathergang bringen.