Hunderte Festnahmen bei Ausschreitungen in Paris

Am Rande einer Gewerkschaftskundgebung zum 1. Mai ist es in Paris zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte im Süden der Hauptstadt Tränengas gegen gewalttätige Demonstrierende ein, wie der Nachrichtensender BFMTV heute berichtete. Allein in Paris seien mindestens 249 Menschen vorläufig festgenommen worden.

Französische Polizei beim Einsatz von Tränengas
APA/AFP/Zakaria Abdelkafi

In ganz Frankreich nahmen über 150.000 Menschen an Demonstrationen teil. Davon entfielen 16.000 auf Paris, wie BFMTV unter Berufung auf die Behörden berichtete.

Tränengas-Kannister landet neben einem Deomstranten im Rollstuhl
APA/AFP/Martin Bureau

Auf Fernsehbildern waren zahlreiche Anhänger der „Gelbwesten“ bei der Pariser Kundgebung zu sehen. Innenminister Christophe Castaner hatte angekündigt, dass allein in Paris mehr als 7.400 Sicherheitskräfte eingesetzt würden. Es wurde mit 1.000 bis 2.000 gewaltbereiten Demonstranten gerechnet. Auf Fernsehbildern waren zahlreiche Anhänger der „Gelbwesten“ bei der Kundgebung der Gewerkschaften zu sehen.

Seit November anhaltende Proteste

Die „Gelbwesten“ protestieren seit November gegen die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron. Bei den Protesten von Anhängern der „Gelbwesten“ war es in den vergangenen Monaten in der Hauptstadt immer wieder zu Ausschreitungen gekommen. Deswegen sind einige Bereiche wie die Prachtstraße Champs-Elysees für Demonstrationen gesperrt.

Festnahmen in Russland und der Türkei

Auch in der Türkei wurde am 1. Mai demonstriert. Bei den Protesten wurden in Istanbul mehr als 120 Menschen festgenommen. Sie hatten versucht, trotz eines Demonstrationsverbots auf den zentralen Taksim-Platz zu gelangen, so die Polizei. Der Platz war weiträumig abgesperrt. Demonstranten wurden an mehreren Orten der Innenstadt von der Polizei mit Gewalt gepackt und in Bussen fortgebracht.

In Russland gab es ebenso regierungskritische Protesten. In der nordrussischen Hafenstadt St. Petersburg wurden dabei Dutzende Menschen festgenommen. Die Nachrichtenagentur Interfax schrieb unter Berufung auf die Behörden von rund 50 Festnahmen in der Stadt. Das bürgerrechtsnahe Portal OWD-Info teilte mit, es habe bei Demonstrationen am Tag der Arbeit in St. Petersburg sogar 68 Festnahmen gegeben, zudem habe es Verletzte gegeben. Auf Bildern war zu sehen, wie Polizisten Demonstranten wegtrugen.