Passagiere können Schiff mit Masern an Bord bald verlassen

Nach gut einer Woche in Quarantäne wegen eines Masernfalles an Bord können die Passagierinnen und Passagiere eines Kreuzfahrtschiffs der Scientology-Organisation voraussichtlich am Mittwoch auf der Karibik-Insel Curacao an Land gehen. Wie die Gesundheitsbehörden der niederländischen Insel heute mitteilten, können die rund 300 Passagiere das Schiff verlassen, sobald das Ergebnis von Blutuntersuchungen vorliegt.

Kreuzfahrtschiff „Freewinds“
APA/AFP/Raino Mauricia

Das Schiff war am Dienstag aus Curacao kommend vor der Insel St. Lucia eingetroffen. Da ein weibliches Besatzungsmitglied an Masern erkrankte, stellten die dortigen Behörden das Schiff unter Quarantäne. Allen Besatzungsmitgliedern und Passagieren war der Landgang verboten.

Reisen mit „spirituell-religiösem Charakter“

Am Donnerstagabend hatte die „Freewinds“ St. Lucia wieder verlassen und war in ihren Heimathafen Curacao zurückgefahren. Inzwischen haben die rund 260 Passagiere, die nicht nachweislich gegen Masern geimpft waren oder die Krankheit schon durchgemacht hatten, eine Blutprobe abgegeben, wie der Chefepidemiologe des Instituts für Gesundheits- und Biomedizinforschung auf Curacao, Izzy Gerstenbluth, dem Sender AFP-TV sagte. Sie würden nun in der Niederlanden untersucht, am Mittwoch soll das Ergebnis vorliegen.

Die 134 Meter lange „Freewinds“ wird von Scientology nach eigenen Angaben für Reisen mit spirituell-religiösem Charakter verwendet. Impfungen sind bei der Scientology-Organisation, die sich selbst als Kirche beschreibt, nicht verboten. Auf dem Schiff habe es auch keine „Masernepidemie“ gegeben, betonte Gerstenbluth. Die erkrankte Frau aus Dänemark sei sofort isoliert worden und habe das Isolierzimmer der Krankenstation auch nicht mehr verlassen. Inzwischen gehe es ihr wieder besser.