In Myanmar inhaftierte Reporter offenbar frei

Die beiden in Myanmar inhaftierten Reuters-Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo sind nach mehr als 500 Tagen in Haft freigelassen worden. Sie verließen das Gefängnis in der Nähe von Rangun, berichteten Augenzeugen heute.

Wa Lone und Kyaw Soe Oo
APA/AFP/Ann Wang

Die beiden Pulitzer-Preis-Gewinner waren im vergangenen September zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie sollen nach Auffassung des Gerichts gegen ein Gesetz zum Schutz von Staatsgeheimnissen verstoßen hatten. Das Urteil hatte international Empörung ausgelöst.

Die Journalisten hatten sich mit dem gewaltsamen Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar beschäftigt und bei ihrer Festnahme für einen Artikel über die Ermordung von zehn Männern und Burschen recherchiert, die dieser Volksgruppe angehörten.

Die Freilassung erfolgte im Rahmen einer Amnestie, die das Regime für heute angekündigt hatte und die mehr als 6.000 Gefangene betrifft. Präsident Win Myint hatte erst im vergangenen Monat bei zwei Massenamnestien Tausende von Häftlingen begnadigt. In Myanmar ist es üblich, dass die Behörden Gefangene um das traditionelle Neujahr, das am 17. April begann, freilassen.