Dutzende Tote bei Kämpfen im Nordwesten Syriens

Bei heftigen Gefechten zwischen Regierungstruppen und Dschihadisten im Nordwesten Syriens sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 43 Kämpfer getötet worden. Wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte heute mitteilte, wurden 22 Kämpfer der Regierungstruppen und 21 Dschihadisten getötet.

Unter den Getöteten sind demnach Kämpfer der Dschihadistenmiliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und der mit ihr verbündeten Islamischen Partei Turkestans. HTS ist der ehemalige syrische Ableger des Terrornetzwerks al-Kaida.

Waffenruhe hält nicht

In der Region, die teilweise von HTS kontrolliert wird, hatte es bereits in den vergangenen Tagen massive Luftangriffe gegeben. Zu Wochenbeginn waren nach Angaben der Beobachtungsstelle durch Angriffe syrischer und russischer Truppen in Idlib und in angrenzenden Gebieten fünf Zivilisten getötet worden. Mehrere Häuser in Idlib wurden vollständig zerstört, wie ein AFP-Fotograf berichtete.

Nach Angaben der Hilfsorganisation Refugees International sind seit Februar schon mehr als 140.000 Zivilisten vor den Angriffen geflohen. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres appellierte an die Konfliktparteien, Zivilisten zu schützen und sich wieder „vollständig“ an eine im September vereinbarte Waffenruhe zu halten.

In der Region gilt seit September eine Waffenruhe mit den Truppen von Machthaber Baschar al-Assad, doch gibt es immer wieder Kämpfe. Erst gestern hatte die russische Luftwaffe nach Angaben der Beobachtungsstelle drei Krankenhäuser in Idlib und Hama bombardiert.