Weber geht weiter auf Distanz zu Orban

EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber ist weiter auf Distanz zu Ungarns Regierungschef Viktor Orban gegangen. Die konservative Europäische Volkspartei (EVP) habe die Mitgliedschaft von Orbans – rechtspopulistischer – FIDESZ-Partei ausgesetzt, weil sich Ungarn unter ihrer Führung in die falsche Richtung bewege, sagte Weber heute der Nachrichtenagentur AFP. Die EVP sei eine Partei gemeinsamer Werte und Ideen. Wer nicht mehr an diese Werte glaube, müsse die EVP verlassen.

Orban hatte Weber zuvor die Unterstützung bei der Europawahl entzogen. Zur Begründung sagte er, der deutsche Politiker habe sein Land „beleidigt“. Weber hatte zuvor in einem ZDF-Interview gesagt, er wolle das Amt des EU-Kommissionspräsidenten nicht annehmen, wenn er zur Wahl die Stimmen von Orbans FIDESZ brauchte. „Das ist eine Beleidigung Ungarns und der ungarischen Wähler“, sagte Orban.

Die EVP hatte die Mitgliedschaft der FIDESZ im März bis auf Weiteres ausgesetzt. Orban hat seitdem die Kontakte zu anderen rechtspopulistischen Parteien intensiviert.