Passwörter von Politikern im Internet geleakt

Bereits Anfang des Jahres ist im Internet ein gewaltiger Datensatz mit gestohlenen Log-in-Informationen aufgetaucht. Mehr als 900 Gigabyte an Daten umfasst die „Collection #1-#5“. Die Rechercheplattform Addendum hat diese nun ausgewertet. Es seien auch 3,3 Millionen Österreicherinnen und Österreicher betroffen. Auch von Politikern wurden E-Mail-Adressen und dazugehörige Passwörter entdeckt.

Laut Addendum finden sich in dem Datensatz knapp 7.800 E-Mail-Adressen und dazugehörige Passwörter von Mitarbeitern der öffentlichen Hand. Am stärksten betroffen sind Polizei, Finanzministerium, das Justizministerium und das Land Steiermark.

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Auch Daten von rund 350 Politikern und Parteimitarbeitern sind enthalten.

Sieben Minister betroffen

Die Grünen (122 E-Mail-Accounts) und die SPÖ (99 E-Mail-Accounts) sollen die höchste Zahl betroffener E-Mail-Adressen aufweisen. Wie Addendum weiter berichtet, fanden sich im Leck auch E-Mail-Adressen plus Passwörter von sieben Ministern. Dabei soll es sich aber primär um Partei-Mailadressen handeln.

Seitens der Bundesregierung hieß es dazu auf Anfrage der APA, dass keine E-Mail-Adressen, die „im Zuständigkeitsbereich der Bundesregierung liegen“, betroffen seien. Auch würden die .gv-Adressen der Minister und der zuständigen Mitarbeiter regelmäßig sicherheitsüberprüft, sagte ein Sprecher.

Das Bundeskanzleramt räume dem Thema Cybersicherheit und der Vertraulichkeit von Daten einen hohen Stellenwert ein. Auch gebe es eine eigene Abteilung Cybersicherheit im Bundeskanzleramt.

Sprecher: „Keine Daten von unseren Servern gestohlen“

Wie die Rechercheplattform berichtet, sollen im Datensatz mehr als 1.500 Polizei-Mailadressen inklusive Passwörtern enthalten sein. Dabei handle es sich aber um keine internen Passwörter, sondern um solche, die in Verbindung mit der Mailadresse für die Anmeldung bei diversen Plattformen wie Twitter verwendet worden sind, betonte Innenministeriumssprecher Christoph Pölzl.

„Es wurden keine Daten von unseren Servern gestohlen“, sagte der Sprecher. Tauchen E-Mail-Adressen in solchen Datenleaks auf, werden die Mitarbeiter sofort informiert. Sie müssten dann auch sofort ihre Passwörter ändern. Das sei ohnedies systembedingt regelmäßig der Fall, sagte Pölzl.