Peking weist US-Vorwurf des Wortbruchs zurück

Unmittelbar vor Beginn einer neuen Runde der Handelsgespräche mit den USA hat China Vorwürfe zurückgewiesen, seine bisher gemachten Versprechen gebrochen zu haben. „Die chinesische Seite hat ihre Versprechen gehalten, und das hat sich niemals geändert“, sagte der Sprecher des Handelsministeriums, Gao Feng, heute in Peking.

Ranghohe US-Regierungsvertreter hatten in den vergangenen Tagen kritisiert, China habe bereits Zugesagtes während der Verhandlungen zurückgenommen.

Trump droht mit Zollerhöhung

Die Unterhändler der USA und Chinas wollen nun ihre Gespräche über eine Beilegung des Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt fortsetzen. US-Präsident Donald Trump hat den Druck auf die chinesische Seite mit der Androhung einer weiteren Zollerhöhung zu erhöhen versucht.

Er will bei einem aus seiner Sicht unbefriedigenden Gesprächsverlauf morgen Strafzölle auf chinesische Importe im Umfang von 200 Mrd. Dollar (178,5 Mrd. Euro) von zehn auf 25 Prozent steigen lassen. Zuletzt sandte er ein vorsichtig optimistisches Signal aus. Die chinesische Delegation komme nach Washington, „um ein Abkommen zu beschließen“, sagte er.

Hemmschuh für Weltwirtschaftswachstum

Die angekündigten US-Importzölle werden die Weltwirtschaft nach Berechnungen der Allianz-Tochter Euler Hermes hart treffen. Damit lägen die durchschnittlichen US-Importzölle oberhalb der Sechsprozentgrenze, was sich noch deutlich negativer als bisher auf den Welthandel und das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) auswirken würde.

Ein solcher Schritt der USA würde in den kommenden zwei Jahren das Wachstum des weltweiten BIP um 0,5 Prozentpunkte kappen. Beim Welthandel wären es im selben Zeitraum sogar zwei Prozentpunkte, heißt es in einer aktuellen Analyse des Kreditversicherers.