NGO-Schiff „Mare Jonio“ auf Lampedusa beschlagnahmt

Das Schiff „Mare Jonio“ der italienischen Nichtregierungsorganisation Mediterranea mit 30 Personen an Bord ist heute auf Lampedusa gelandet und von den Justizbehörden beschlagnahmt worden. Der Crew wird Beihilfe zur Schlepperei vorgeworfen, wie italienische Medien berichteten.

NGO-Schiff Mare Jonio
Reuters/Alkis Konstantinidis

30 Menschen, darunter zwei schwangere Frauen und fünf Kinder, befanden sich an Bord der „Mare Jonio“. Die Menschen waren an Bord eines in Seenot geratenen Schlauchbootes und wurden 40 Seemeilen vor der libyschen Küste gerettet. „Die Mare Jonio ist auf Lampedusa gelandet, aber nicht als freies Schiff. Mit dem Fall beschäftigt sich die Justiz“, kommentierte Innenminister Matteo Salvini.

Salvini bekräftigt: Häfen bleiben geschlossen

„Die Konfiszierung des Schiffes ist ein Weg, um unsere Arbeit zu verhindern. Wichtig ist jedoch, dass wir Menschen gerettet haben. Das einzige Verbrechen ist, Menschen im Meer oder in Libyen sterben zu lassen“, so die NGO Mediterranea per Twitter.

Salvini bekräftigte, dass die italienischen Häfen für Migrantinnen und Migranten geschlossen bleiben. Italienischen Medienberichten zufolge richtet sich diese Ansage auch gegen die italienische Marine. Aus diesem Grund blieb heute auch lange offen, wohin jene 36 Menschen gebracht werden, die zuvor von einem italienischen Marineboot vor der libyschen Küste gerettet wurden.

Erst nachdem sich Deutschland, Frankreich, Malta und Luxemburg dazu bereiterklärt hatten, einen Teil der Flüchtlinge aufzunehmen, durften die Geretteten auf Sizilien an Land gehen.