Song Contest: Palästinenser erbost über Jerusalem-Video

Wenige Tage vor Beginn des Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv hat ein Video des israelischen Fernsehens für Empörung bei den Palästinensern gesorgt. Die israelische Rundfunkgesellschaft KAN strahlte einen Beitrag aus, in dem Jerusalem als „unsere geliebte Hauptstadt“ bezeichnet wurde.

In dem Video, das sich an Israel-Besucher anlässlich des Song Contest wendete, war zudem eine Aufnahme der in Ostjerusalem gelegenen Al-Aksa-Moschee zu sehen. Die Palästinensische Autonomiebehörde rief das israelische Fernsehen gestern dazu auf, die Bezüge auf Jerusalem aus israelischen Werbevideos herauszuschneiden.

Israel missbrauche den Musikwettbewerb, um seine „koloniale Besatzung“ der Palästinensergebiete zu „normalisieren“, erklärte das Außenministerium der Palästinenserbehörde auf Facebook. Das „Propagandamaterial“ sei nicht hinnehmbar. Das Ministerium legte Protest bei der Europäischen Rundfunkunion ein.

Israel hatte den Ostteil Jerusalems samt der historischen Altstadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt und 1980 annektiert. Die UNO erkennt die Annexion nicht an. Der Status Jerusalems ist ein Knackpunkt für einen Nahost-Frieden im Rahmen einer Zweistaatenlösung.