Niedrige Beteiligung an EU-Wahl 2014

Würde am kommenden Wochenende jeder zweite stimmberechtigte EU-Bürger sein Kreuzchen machen, wäre das schon ein Erfolg. Denn das Europäische Parlament kämpft seit der ersten Europawahl im Jahr 1979 mit einer kontinuierlich sinkenden Wahlbeteiligung. 2014 lag diese nur noch bei 42,6 Prozent. In der Hälfte aller Mitgliedsstaaten gingen nicht einmal mehr vier von zehn Bürgern und Bürgerinnen zu den Urnen.

Vor 40 Jahren, als die erste Direktwahl zum Europäischen Parlament über die Bühnen ging, füllten immerhin noch 62 Prozent der Wahlberechtigten einen Stimmzettel aus. Dann ging es mit dem Interesse stetig nach unten. 1984 lag die Beteiligung bei 59 Prozent, fünf Jahre später bei 58,4 und weitere fünf Jahre danach bei 56,7 Prozent.

Wahlbeteiligung großteils rückläufig

Seit der Wahl 1999 konnte nicht einmal mehr die Hälfte der Bürger zur Stimmabgabe motiviert werden: Vor 20 Jahren besuchten noch 49,5 Prozent ein Wahllokal, danach 45,5 Prozent (2004), 43 Prozent (2009) und vor fünf Jahren nur noch die erwähnten 42,6 Prozent. Betrachtet man die vergangene EU-Wahl näher, zeigt sich, dass in gleich 18 von 28 Staaten die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2009 zurückgegangen ist.

Die Österreicher und Österreicherinnen zeigten zuletzt mit 45,4 Prozent etwas mehr Wahlbegeisterung als der EU-Durchschnitt. Am geringsten war das Interesse 2004 (42,4 Prozent) gewesen, am höchsten 1996 (67,7). Damals konnte Österreich als neues Unionsmitglied in einem außertourlichen Wahlgang das erste Mal seine Abgeordneten für das EU-Parlament bestimmen.